Waldkirch. Faller Packaging, Hersteller von Verpackungen, Beipackzetteln und Haftetiketten für pharmazeutische Produkte, hat das Geschäftsjahr 2022 mit dem höchsten Umsatz der Firmengeschichte abgeschlossen. Geschäftsführer Daniel Keesman sieht sich in der Firmenstrategie – die volle Konzentration auf den Pharma- und Healthcare-Markt – bestätigt. Die Pharmabranche ist, bedingt auch durch die Pandemielage, weiter gewachsen. Der Gesamtumsatz von Faller stieg 2022 um 21,7 Prozent auf 179,9 Millionen Euro. Der Gewinn sei leicht gestiegen, teilte Keesman ein. Genaue Zahlen gibt das Unternehmen nicht bekannt.
Insgesamt hat Faller Packaging im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben 2,9 Milliarden Faltschachteln, eine Milliarde Haftetiketten und 1,5 Milliarden Packungsbeilagen produziert. Der Ausbruch des Krieges hat auch für Faller die Energie- und Materialkosten deutlich steigen lassen, man musste übers Jahr mehrfach die Preise anheben. Die Kosten wurden vollständig an die Kunden weitergegeben. Keesmann rechnet bis 2025 mit einer weiter anhaltenden Materialknappheit, wenngleich weniger ausgeprägt als bisher.
Neubaubeginn weiter offen
In diesem Jahr will das Unternehmen die Marke von 200 Millionen Euro Umsatz überspringen. Zu den bislang drei Standorten im Ausland könnte ein weiterer hinzukommen, erklärte Keesman. Wo genau, ließ er offen. Unklar ist weiter, wann der Startschuss für das Neubauprojekt für Verwaltung, Produktion und Logistik auf 36.000 Quadratmetern nahe der Bundesstraße in Waldkirch fallen kann. Seit langem ist geplant, dort die beiden innerstädtischen Betriebsstandorte zusammenzuführen. Der Flächennutzungsplan wurde inzwischen zwar genehmigt, es fehlt aber noch ein Umlegungsverfahren für ein letztes Grundstück. Sollte keine Klage mehr eingereicht werden, hofft Faller auf einen Baubeginn im dritten Quartal nächsten Jahres.
Die Zahl der Beschäftigten ist im Jahr des 140sten Firmenjubiläums um 84 auf 1.409 gewachsen und erreichte wieder das Niveau von 2019. 44 junge Menschen befinden sich derzeit in der Berufsausbildung. Wie alle Betriebe hat jedoch auch Faller Mühe, ausreichend Personal zu finden. „Das gilt nicht mehr nur für die Fachkräfte, sondern auch für Ungelernte“, sagte Keesmann.
Mit Blick auf zunehmende Nachhaltigkeitsstandards im Rahmen von Taxonomie und CSR-Richtlinie sieht sich das Unternehmen gut aufgestellt. „Recyclingfähig produzieren wir schon lange, deshalb haben wir einen Vorsprung“, sagte Geschäftsführer Michael Faller. Neben dem jährlichen Nachhaltigkeitsbericht unterstütze Faller nun über einen „Sustainable Packaging Service“ auch seine Kunden bei nachhaltigerem Wirtschaften. Auf dem Weg in die Klimaneutralität lässt sich Faller im Rahmen des Projektes „Zielgerade 2030“ von der IHK Südlicher Oberrhein und der Energieagentur Freiburg beraten.
db