Laufenburg. Die extreme Trockenheit im Sommer sowie weitere negative Effekte unter anderem am Kapitalmarkt haben das Ergebnis der Energiedienst-Gruppe mit Sitz im schweizerischen Laufenburg beinahe halbiert: Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) betrug 2018 rund 18,7 Millionen Euro. Das sind 46 Prozent weniger als 2017 (34,6 Millionen Euro). Der Jahresgewinn ging um 56,7 Prozent zurück und lag bei 13,2 Millionen Euro (2017: 30,6 Millionen Euro). Aufgrund des höheren Energieabsatzes stiegen dagegen die Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen von 889 auf 896 Millionen Euro. Der Energieabsatz nahm um rund drei Prozent auf 8,6 Milliarden Kilowattstunden (kWh) zu. Energiedienst verkaufte 2018 rund 8,3 Milliarden kWh Strom (plus drei Prozent) und 253 Millionen kWh Gas (minus 17 Millionen kWh bedingt durch die extrem niedrige Wasserführung am Hochrhein). „Wir können mit dem Unternehmensergebnis des Jahres 2018 nicht zufrieden sein, auch wenn wir erste Ziele bei der Umsetzung unserer Strategie erreicht haben“, sagt Martin Steiger, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Energiedienst Holding AG. „Zum einen drückten die historisch schlechte Wasserführung und Effekte des Kapitalmarkts das Ergebnis. Zum anderen ist es uns nicht gelungen, das Photovoltaikgeschäft nach unseren Vorstellungen zu entwickeln. Daran werden wir arbeiten.“
Der neu eingeführte sogenannte Adjusted Ebit, aus dem bestimmte außerordentliche, nicht-operative Faktoren herausgerechnet wurden, betrug 28,4 Millionen Euro. Das sind 28,2 Prozent weniger als 2017 (39,6 Millionen Euro). Nicht berücksichtigt wurden für 2018 laut Pressemitteilung die Belastungen aufgrund der Personalvorsorge in Deutschland, eine weitere außerordentliche Wertberichtigung auf Entwicklungskosten und die Auflösung von Drohverlustrückstellungen langfristiger Beschaffungsverträge. Zugleich hob Energiedienst seine „respektable Finanzstabilität“ hervor und verwies auf den Eigenkapitalanteil von rund 52 Prozent (Vorjahr: 53 Prozent). Die Nettoinvestitionen betrugen 2018 rund 58 Millionen Euro (2017: circa 49 Millionen Euro). „Wir glauben an das Unternehmen und sehen das schlechte Jahresergebnis als kurzfristige Delle, weil mehrere negative Effekte zusammengekommen sind“, sagte Martin Steiger. „Auch wenn wir nicht so vorankommen wie gewünscht, werden wir uns weiter vom reinen Energieversorger zum umfassenden Energiedienstleister entwickeln.“ Für 2019 rechnet Energiedienst mit einem Ebit von 35 bis 45 Millionen Euro – vorausgesetzt die Wasserführung liegt im Durchschnitt und der Kapitalmarkt entwickelt sich stabil.
sum