
In neue Technologien investieren und die Komfortzone verlassen, um Kunden Mehrwerte bieten zu können: So lautet die Philosophie des familiengeführten, global tätigen Versicherungs- und Risikoexperten Südvers aus Au bei Freiburg, wenn es um Beteiligungen an nationalen und internationalen Start-ups geht. „Wir haben 2020 die Südvers Invest GmbH gegründet, um unsere Investitionstätigkeiten vom Kerngeschäft zu trennen. Scheitert ein Start-up, bleiben die Folgen im Südvers-Kerngeschäft aus“, sagt Südvers-Prokuristin Nina Hartmann. Die GmbH verfüge über ein festes Budget, das sie in Start-ups aus den Branchen Cybersecurity und Insuretech investiere, die sich noch in der Pre-Seed- oder Seed-Phase befänden. „Frühphasenförderung ist weniger kapitalintensiv, sodass wir günstig Zugang zu neuen Geschäftsmodellen und Technologien bekommen und darüber Mehrwerte für unsere Kunden generieren. Seien es KI-gestützte Kollisionswarner für Motorradfahrer oder digitale Lösungen zur Nachlassverwaltung“, erklärt Hartmann. „Wir unterstützen aber nicht nur finanziell, sondern helfen dem Gründerteam mit unserem Wissen und unseren Kontakten, Produkte zu entwickeln und am Markt zu platzieren. Eine Win-win-Situation.“ Im besten Fall. Denn: Laut Hartmann gelingt es acht von zehn Start-ups im Allgemeinen nicht, sich zu etablieren. Dennoch überwiegen für die Unternehmerin, die auch privat in Start-ups investiert ist, die Vorteile: „Für mich ist es eine Form der Weiterbildung. Ich halte mich auf dem neuesten Stand und lerne jenseits meines Tagesgeschäfts viel dazu.“ Mit ihrem Engagement als Mentorin im Investorinnen-Netzwerk „Encourage Ventures“, das sich auf Gründerinnen fokussiert, zeigt sie zudem: Investitionen müssen nicht immer monetär sein. Sie können auch darin bestehen, Start-ups an die Hand zu nehmen. „Das ist ein bisschen so, wie selbst nochmal zu gründen. Nur mit weniger schlaflosen Nächten.“
ks