
Emmendingen. Wer von Freiburg über die B3 nach Emmendingen fährt, kann die Schmolck GmbH & Co. KG nicht verfehlen. Das 2009 gebaute Nutzfahrzeugzentrum und das – wie die Geschäftsführer Bernhard und Pascal Schmolck betonen – bundesweit erste zertifizierte Truckworks-Zentrum liegt zentral an der Bundesstraße gelegen. Etwa einen Kilometer die Hauptstraße weiter runter befindet sich das Stammhaus. Auf 25.000 Quadratmetern bietet Schmolck hier Komplettservice-Pakete für die Marken Mercedes-Benz, Smart, e.GO, Škoda und VW. Als Besucher fallen einem dort aber nicht nur aktuelle Fahrzeugmodelle in modernem Ambiente auf, sondern vor allem freundliches Personal mit ansteckend guter Laune. Heute beschäftigt Schmolck rund 300 Mitarbeiter, darunter etwa 80 Azubis.
Herzstück: breites Serviceangebot
Wie sich das 1947 von Emil Schmolck gegründete Unternehmen vom kleinen Landmaschinenhändler mit Werkstattservice zum One-Stopp-Shop für Pkw und Nutzfahrzeuge mit überregionaler Bedeutung entwickelt hat, erklären die Geschäftsführer beispielhaft an verschiedenen Meilensteinen: „1954 gründete unser Großvater eine Unimog-Generalvertretung, die ihm die Tür zur Marke Mercedes-Benz öffnete, und 1956 eine Filiale Müllheim.“ Zentrale Wendepunkte gab es auch im Leistungsspektrum: 1977 hat Schmolck eine Bosch-Servicewerkstatt aufgebaut und 1998 Serviceverträge für Mercedes-Benz Pkw, Transporter und Lkw sowie 2007 für Volkswagen unterschrieben. 2015 folgten Service- und Vertriebsverträge für Škoda. Auch räumlich vergrößerte sich das Unternehmen stetig. 2020 schloss es sein jüngstes Bauprojekt ab – den Neubau für die Marken Škoda und VW in Emmendingen. Im vergangenen Geschäftsjahr setzte Schmolck 56 Millionen Euro um.
75 Jahre ohne Rückschläge? „Nicht ganz. In den 1990er-Jahren hat Mercedes-Benz die Traktorserie MB-trac eingestellt und die Zusammenarbeit beendet. Die drohenden Umsatzverluste von bis zu 50 Prozent konnten durch Investitionen in das Nutzfahrzeuggeschäft aufgefangen werden“, sagt Bernhard Schmolck. Schritte wie dieser seien charakteristisch für die DNA des Unternehmens, ergänzt Pascal Schmolck. „Wir erweitern unsere Leistungen, wo immer es sinnvoll ist. Das breite Serviceangebot ist unser Herzstück, die Markenvielfalt unser Grundgerüst.“
Die Netzwerker „Am Elzdamm 2“
Schmolck versteht sich heute als Komplettanbieter rund um Mobilität, sagen die Geschäftsführer Daher biete das Unternehmen seinen Kunden – deren Einzugsgebiet nach eigenen Angaben von Offenburg bis Lörrach reiche – neben klassischen Leistungen wie An- und Verkauf oder Reparatur und Wartung auch Fahrzeugumbau und -veredelung, einen Hol- und Bringdienst sowie ein All-inclusive Auto-Abo.
Die Coronapandemie und verzögerte Lieferketten würden Schmolck zwar beschäftigen, „aber angesichts von jährlich 35.000 Werkstattdurchgängen in Emmendingen, immerhin rund 10.000 mehr als die Stadt Einwohner hat, nichts so schnell aus der Bahn werfen“, erklärt Pascal Schmolck. Damit dies so bleibt, hält das Unternehmen an seinem breiten Portfolio und seiner Präsenz in der Region fest: „Wir richten jährlich etwa 50 Veranstaltungen aus, darunter Konzerte, Food-Truck-Festivals und wirtschaftspolitische Gespräche“, sagt Bernhard Schmolck. „Zudem sind wir als Sponsoren aktiv, engagieren uns mit Praktika und Bewerbertrainings in der Berufsorientierung und arbeiten mit Schulen zusammen. Um unseren Fachkräftebedarf zu decken, bilden wir in 13 Berufen aus, vom Automobilkaufmann über Mechatroniker bis zum Kaufmann für Büromanagement. Und um hierfür ausreichend Bewerber zu bekommen, bedarf es einiges an Aufwand.“
ks
Bild: Pascal (l.) und Bernhard Schmolck