
„Es ist viel besser geworden mit der Inklusion“, stellt Joachim Gass fest und meint damit, dass Kunden, Mitarbeiter und die Gesellschaft viel informierter, offener und rücksichtsvoller mit dem Thema Behinderung umgehen als noch vor Jahren. Gass kann das beurteilen. In seinem Garten- und Landschaftsbaubetrieb „Galabau Gass“, mit dem er im vergangenen Jahr sein 25-Jähriges gefeiert hat, beschäftigt er mehrere Mitarbeiter, die wenig oder gar nicht hören können. Auch er selbst ist hörgeschädigt.
„Die Menschen sind heute in der Regel gut aufgeklärt. Wenn wir einen Auftrag anfangen, informieren wir die Kunden, dass der eine oder andere sie nicht gut hören und ihnen antworten kann. Wenn die dann sehen, wie gut meine Leute arbeiten, sind eventuelle Vorurteile schnell weg.“ Früher, so erinnert er sich, habe man Hörgeschädigten noch oft unterstellt, sie seien dumm. Heute üben Kunden am PC selbst schon mal Gebärdensprache, weil sie es auf der Baustelle mitbekommen haben und fasziniert sind.
Wer mit Joachim Gass kommunizieren will, schreibt Emails oder Whatsapps, alternativ gibt es eine Kollegin fürs Telefon. „Damit können heutzutage alle gut leben,“ sagt er.
Dass es in seinem Team, auf das er große Stücke hält, in aller Regel rund läuft, kann auch daran liegen, dass sie insgesamt ein bunter Haufen sind: Leute vom Fach, Quereinsteiger aus den wildesten Berufen, Alte und Junge, Menschen mit und ohne Migrationshintergrund, mit und ohne Behinderung. „Alle bringen ihre ganz eigenen Qualitäten mit. Alle nehmen Rücksicht.“ Und dann ist da noch die Sache mit den gemeinsamen Festen und Ausflügen. „Sowas schweißt zusammen.“
uh