Waldkirch. Die Weichen standen bei der Hin-Feinmechanik GmbH schon auf Wachstum, als die Pandemie im vergangenen Frühjahr das Drehbuch änderte. Der Umzug war geplant, das nächste Bearbeitungszentrum bestellt, ein neuer Meister an Bord und der Vertrag mit einem neuen Azubi unterzeichnet. Im Februar 2020 ist das 2014 gegründete Unternehmen in neue Räume in Waldkirch-Kollnau gezogen, hat so seine Fläche auf 650 Quadratmeter verdreifacht. Und trotz Corona stieg die Zahl der Mitarbeiter im vergangenen Jahr um drei auf nun zehn. „Wir sind ins Straucheln gekommen, es war kurz holprig, aber seit Herbst läuft es wieder“, berichtet Gründer und Geschäftsführer Marco Hin. Er will das Geschäft in diesem Jahr stabilisieren und dann weiter wachsen – „gesund, nicht um jeden Preis“. Und vor allem nicht auf Kosten der Mitarbeiter. Der 40-jährige Werkzeugmacher und Maschinenbautechniker hat als Angestellter erlebt, wie wichtig das Betriebsklima und die Wertschätzung der Mitarbeiter sind. „Die Firma ist nur so gut wie die Menschen, die dahinterstehen“, sagt Hin. Diese Philosophie setzt er im eigenen Unternehmen um, und der Erfolg gibt ihm recht. Er muss keine Fachkräfte suchen, sie finden ihn. Nur ein einziges Mal hat er eine offene Stelle inseriert. Ähnlich läuft es mit den Kunden. Die kommen vor allem aus dem Maschinen- und Werkzeugbau, der Medizintechnik- und Pharmaindustrie. Hin-Feinmechanik baut für sie Prototypen und fertigt kleine Serien in Losgrößen bis etwa 100. Produkte also, bei denen sich keine Serienfertigung lohnt, beispielsweise Schleif-, Biege- oder Zentriervorrichtungen, Montagearme und Schneidkästen. Das Besondere: Das Unternehmen entwickelt, konstruiert und fertigt alles selbst. „Es hat sich herumgesprochen, ohne Werbung“, berichtet Hin. Die bislang einzige Art von Werbung sei die Bewerbung für den Jobmotor gewesen.
kat
Bild: Marco Hin, Inhaber von Hin-Feinmechanik