Die sind ja ständig weg – auf Wettkämpfen oder im Training – und leisten nichts. Über dieses Vorurteil kann Karl Josef Rebmann, Mitglied der Geschäftsführung der Heinrich Kipp Werke in Sulz am Neckar, nur herzlich lachen. Es geht um die Beschäftigung von Spitzensportlern und Rebmann weiß es sowas von besser: „Die jungen Leute sind ungemein motiviert, weil sie wissen, dass sie Sport und Beruf unter einen Hut bringen müssen. Und sie wissen, dass ihre sportliche Laufbahn endlich ist.“ Klar müsse man diesen Mitarbeitern eine gewisse Flexibilität bei den Arbeitszeiten einräumen. „Aber das ist in unseren digitalen Zeiten ja durchaus machbar.“ Im Gegenzug sei die Loyalität groß – während der Sportlerkarriere und auch danach. Vor mehr als zehn Jahren war er vom Olympiastützpunkt Stuttgart angesprochen worden, ob man sich vorstellen könne… Man konnte und seither hat Rebmann mit über 30 Spitzensportlern „durchgängig nur sehr, sehr gute Erfahrungen gemacht“. Vor zwei Jahren brachte er sein Engagement mit zu den Kipp-Werken. Das Unternehmen beschäftigt unter anderem Judo-Vizeweltmeisterin Katharina Menz und den Trampolin-WM-Dritten Tim-Oliver Geßwein, die beim Kippschen Sommerfest gerne auch schon mal ihre Künste demonstrieren, was wiederum große identitätsstiftende Wirkung fürs Team hat. Auch beim Thema Neueinstellungen mit 50+ hat Kipp eine recht pragmatische Haltung: „Jemand mit Ende 50 arbeitet oftmals noch knapp zehn Jahre bei uns. Ein Mittzwanziger kann sich nach zwei Jahren schon wieder nach einer neuen Herausforderung umsehen“, erklärt Personalreferentin Evelyn Wilhelm.
uh