
Wenn Michael Gleichauf von seinem Auszubildenden Lukas berichtet, schwingt eine ordentliche Portion Stolz in seinen Worten. Der angehende Fachlagerist sei extrem gewachsen in den vergangenen zwei Jahren und habe enorm Vertrauen gefasst – zu sich, zu den Kollegen, zu seiner Ausbildungsbetreuerin vom Berufsbildungswerk, stellt der Marketing- und Ausbildungsleiter bei der Schmolck Autohaus-Gruppe in Emmendingen fest. Lukas hat ein Handicap aus dem Autismus-Spektrum und tut sich mit wechselnden Abläufen und vielen Kontakten schwer. „Deshalb haben wir ihn vorrangig im Räderlager und mit einem fixen Ansprechpartner eingesetzt, wo er sich super schlägt.“ So gut, dass er demnächst noch ein Jahr zur Fachkraft für Lagerlogistik draufsattelt. Dann wird er wegen der Ausbildungsinhalte in den Wareneinsatz wechseln müssen, Teile kommissionieren, mehr Leute treffen. „Aber er traut sich das jetzt zu“, erklärt Gleichauf und ist ziemlich sicher, dass das klappen wird.
Bei Schmolck ist man seit Jahren recht inklusiv unterwegs. Die Arbeitsagentur oder Rehaeinrichtungen kommen mit möglichen Kandidaten auf sie zu. „In der Werkstatt ist die Arbeit mit Handicap schwierig, aber im Backoffice versuchen wir möglich zu machen, was geht. Hauptsache, der Mensch passt zu uns.“ Dafür halte man die Stellenbeschreibungen sehr offen. Gute Erfahrungen hat das Unternehmen mit Probearbeitstagen gemacht. „In der Zeit sehen wir, welche Tätigkeiten gehen und welche nicht – und schauen dann, wie sich das gestalten lässt.“ Aktuell tüftelt man an einer technischen Lösung, um einen blinden Bewerber gut in der Telefonzentrale einsetzen zu können. Er hatte sich nach einer Inklusionsveranstaltung bei Schmolck selbst beworben.
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