Das Daimler Prüf- und Technologiezentrum in Immendingen bringt etwa 300 Arbeitsplätze, hat rund 200 Millionen Euro gekostet und dient dem Testen neuer Technologien und Fahrzeuge. Mitte September wurde es eingeweiht.
Knapp sieben Jahre liegen zwischen Entscheidung und Einweihung – Ende 2011 stand fest, dass auf dem Gelände der ehemaligen Oberfeldwebel-Schreiner-Kaserne in Immendingen (Landkreis Tuttlingen) ein Prüf- und Technologiezentrum des Daimler-Konzerns entstehen soll. Im Frühjahr 2014 verabschiedete der Immendinger Gemeinderat den nötigen Satzungsbeschluss für das Projekt, und Daimler unterzeichnete den Kaufvertrag.

Etwa ein Jahr später begannen die Bauarbeiten. Nun hat der Stuttgarter Automobilkonzern sein neues Vorzeigeprojekt eingeweiht. Zur Feier war Bundeskanzlerin Angela Merkel angereist.
In Ihrer Rede hob sie auch die Bedeutung des Projekts für die Gemeinde Immendingen hervor: „Mit dem Aufbau eines hochmodernen Technologiezentrums hat Immendingen eine völlig neue wirtschaftliche Perspektive gewonnen und ist damit ein exzellentes Beispiel für einen gelungenen Strukturwandel.“ Immendingen war 2010 und 2011 vor einer ungewissen Zukunft gestanden, als erst der Beschluss der Franzosen, ihre Soldaten abzuziehen und dann der Bundeswehr, ihren Standort zu schließen, bekannt wurde. Nun steht das 520 Hektar große Gelände unter dem Motto „Mobilität der Zukunft“. Baden-Württembergs stellvertretender Ministerpräsident Thomas Strobl sagte bei der Einweihung, das Prüf- und Technologiezentrum sei „ein positives, ganz wichtiges Bekenntnis des Unternehmens zum Technologiestandort Baden-Württemberg“. Und der Vorstandsvorsitzende der Daimler AG, Dieter Zetsche, betonte: „Wir bündeln in Immendingen die weltweite Fahrzeugerprobung und werden hier unter anderem alternative Antriebe wie Hybride und Elektrofahrzeuge der Produkt- und Technologiemarke EQ weiterentwickeln.“
Insgesamt 200 Millionen Euro hat der Konzern, dessen Forschungs- und Entwicklungsarbeit am gut 100 Kilometer entfernten Standort in Sindelfingen gebündelt ist, dafür investiert. Bereits jetzt entwickeln und prüfen in Immendingen 170 Beschäftigte – etwa 130 weitere sollen dazukommen – auf rund 30 Test- und Prüfstrecken neue Technologien. So ist ein 100.000 Quadratmeter großes Modul auf das automatisierte Fahren ausgelegt. Bei den hier gefahrenen Manövern geht es vor allem um die automatisierte Fahr- und Sicherheitsfunktionen heutiger und künftiger Fahrassistenzsysteme. In einem anderen Modul lässt sich simulieren, wie hochautomatisierte und fahrerlose Fahrzeuge zum Beispiel im Großstadtverkehr miteinander kommunizieren.
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Bild: Erich Meyer Luftaufnahmen