Von A wie Anlagenmechaniker bis Z wie Zerspanungsmechaniker reicht die Liste der dualen Berufe. Mehr als 300.000 Auszubildende legen jedes Jahr bundesweit ihre Abschlussprüfung vor einer Industrie- und Handelskammer ab. Aus allen Einserkandidaten der Absolventen ermitteln die IHKs die Bundesbesten – 213 junge Frauen und Männer waren es dieses Mal. Sie durften sich Anfang Dezember bei der von Barbara Schöneberger moderierten Bundesbestenehrung feiern lassen. Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hatte die ausgezeichneten Absolventen am 3. Dezember zu einem Festakt nach Berlin eingeladen, um ihre besonderen Leistungen zu würdigen und die berufliche Bildung zu bewerben*. Festredner der Veranstaltung war Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. 24 Bundesbeste kommen dieses Jahr aus Baden-Württemberg, vier aus dem Regierungsbezirk Freiburg. Diese drei jungen Männer und eine junge Frau stellen vor.
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Florian Isele (29)
Technischer Systemplaner
Fachrichtung Versorgungstechnik
Schulabschluss: Realschulabschluss (2005, Stühlingen) und Hochschulreife (2008, Technisches Gymnasium Waldshut)
Ausbildungsbetrieb: Ingenieurbüro Liebert Versorgungstechnik, Hüfingen
Berufsschule: Richard-Fehrenbach-Gewerbeschule, Freiburg
Warum dieser Beruf?
Allgemein hat mich das Thema Technik schon immer interessiert, und da meine Mutter Bauzeichnerin ist, habe ich mich dann für eine Ausbildung in Richtung des Technischen Systemplaners beworben. Zwischen meiner Schulzeit und meiner Lehre habe ich den Grundwehrersatzdienst geleistet und ein Studium angefangen.
Und jetzt?
Im Oktober 2018 habe ich das duale Studium „Maschinenbau Fachrichtung Versorgungs- und Energiemanagement“ an der DHBW Horb und in meinem Ausbildungsbetrieb begonnen.
Roland Seifert (30)
Stanz- und Umformmechaniker
Roland Seifert (30)
Stanz- und Umformmechaniker
Schulabschluss: Hauptschulabschluss (2005, Wyhl), Mittlere Reife (2007, Berufsfachschule für Elektrotechnik, Emmendingen)
Ausbildungsbetrieb: Adval Tech, Endingen
Berufsschule: Berufliche Schulen Kehl
Warum dieser Beruf?
Meine Familie ist 2001 von Südafrika nach Deutschland ausgewandert. Hier habe ich 2005 meinen Hauptschulabschluss und 2007 die Mittlere Reife gemacht. Danach war ich noch ein Jahr auf dem Informationstechnischen Gymnasium, habe dies jedoch abgebrochen und bin als Zeitsoldat zur Bundeswehr: zwei Jahre in Donaueschingen im dritten Jägerbataillon 292 und zwei Jahre im Jägerbataillon 291 in Illkirch Frankreich ebenfalls in der dritten Kompanie. Danach hatte ich leider keinen Ausbildungsplatz gefunden und kam als Leiharbeiter zur damaligen Fischer IMF, jetzt Advaltech. Nach drei Monaten hat mich die Firma direkt eingestellt. Ich hatte mich für eine Ausbildungsstelle zum Maschinen- und Anlagenführer beworben. Die Ausbildung habe ich 2016 als Klassenbester beendet und konnte entweder als Feinwerkmechaniker ins dritte Lehrjahr einsteigen oder ins zweite Lehrjahr des damals neuen Berufs Stanz- und Umformmechaniker. Ich habe mich für Stanz- und Umformmechaniker entschieden, weil mich Funktion und Aufbau von Stanzwerkzeugen interessierten.
Und jetzt?
Zurzeit arbeite ich in der Werkzeuginstandhaltung und bin dort sehr zufrieden, da die Arbeit spannend und sehr abwechslungsreich ist. Pläne, den Techniker oder Meister zu machen, habe ich vorerst nicht. Es gilt für mich, erstmal Berufserfahrung sammeln.
Maxi Marie Michna (21)
Industriekeramikerin
Modelltechnik
Schulabschluss: Abitur (2015, Zinsendorfschule Königsfeld)
Ausbildungsbetrieb: Duravit, Hornberg
Berufsschule: Fachschule für Keramik, Höhr-Grenzhausen
Warum dieser Beruf?
Für mich war immer klar, dass ich etwas Handwerkliches lernen möchte. Die Suche nach einem geeigneten Ausbildungsberuf bin ich zunächst ganz offen angegangen. Auf der Homepage von Duravit hat mich der Ausbildungsberuf der Industriekeramikerin sofort interessiert und angesprochen. Auf meine Bewerbung hat mir Duravit dann zunächst ein Praktikum angeboten, um herauszufinden, ob der Beruf wirklich das Richtige für mich ist. Danach war ich mir hundertprozentig sicher und habe die Zusage für den Ausbildungsplatz bekommen.
Und jetzt?
Ich bin seit August unbefristet bei Duravit beschäftigt, und der Job macht mir sehr viel Spaß. Ich möchte erst einmal zwei Jahre Berufserfahrung sammeln, das ist Voraussetzung, um anschließend die Meisterausbildung beginnen zu können. Wie bei vielen Kollegen ist das mein nächstes Ziel.
Manuel Vollherbst (32)
Fotomedienfachmann
Schulabschluss: Fachhochschulreife (2007, Richard-Fehrenbach-Gewerbeschule Freiburg)
Ausbildungsbetrieb: Foto Löffler Ringfoto, Freiburg
Berufsschule: Landesberufsschule Photo & Medien in Kiel (außer Nürnberg die einzige Schule, in der dieser Beruf gelehrt wird)
Warum dieser Beruf?
Nach Schulabschluss und Grundwehrdienst habe ich 2008 ein Studium der Informatik an der TU Kaiserslautern begonnen, jedoch nach kurzer Zeit und einem Fachrichtungswechsel gemerkt, dass das Studieren allgemein doch zu sehr theoretischer Natur ist und kaum Praxisbezug hat. Deswegen habe ich das Studium nach dem dritten Semester beendet. Nach mehreren Jobs, einer Findungsphase und nachdem ich Ringfoto Löffler kennenlernte, entwickelte sich aus dem Hobby Fotografie großes Interesse am Beruf Fotomedienfachmann, weil er sehr viele Facetten hat – Kaufmann, Fotografie, Labor – und ich meine Stärken sehr gut einbringen konnte.
Und jetzt?
Jetzt möchte ich erst einmal Berufserfahrung als leitender Angestellter im Labor sammeln, was mir jeden Tag aufs Neue sehr viel Spaß bereitet und sehr abwechslungsreich ist. Eventuell folgt mittelfristig auch eine Weiterbildung zum Handelsfachwirt, da mich die kaufmännischen Themen während der Ausbildung am meisten interessiert haben.
Die Landesbesten
Am 23. November hatte bereits der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) die 113 besten Auszubildenden des Landes in IHK-Berufen mit einer Feier im Bodenseeforum in Konstanz geehrt. Gastgeber war die Industrie- und Handelskammer Hochrhein-Bodensee. Die rund 400 Gäste – Preisträger mit Familien und Vertreter der Ausbildungsbetriebe – wurden nicht nur von BWIHK-Präsident Wolfgang Grenke beglückwünscht, sondern auch von der Mountainbike Olympiasiegerin Sabine Spitz aus Bad Säckingen.
Die Landesbesten aus dem Regierungsbezirk Freiburg
Yoann Bisch, Verfahrensmechaniker in der Hütten- und Halbzeugindustrie (BSW, Kehl)
Jana-Maria Brokmann, Automobilkauffrau (Autohaus Brütsch, Singen)
Andreas Eberhardt, Fachlagerist (Kleyling Spedition, Breisach)
Daniel Fellhauer, Anlagenmechaniker (Stadtwerke Konstanz)
Rudy Heinz, Industrieelektriker (Marquardt, Rietheim-Weilheim)
Sabrina Claudia Heitzler, Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung (Acito Logistics, Weil am Rhein)
Matthias Huber, Industriemechaniker (Mulag Fahrzeugwerk Heinz Wössner, Oppenau)
Florian Isele, Technischer Systemplaner (Ingenieurbüro Liebert Versorgungstechnik, Hüfingen)
Jana Junker, Sport- und Fitnesskauffrau (Hotel Vier Jahreszeiten Durbach)
Lara Kern, Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung (Rhenus Freight Logistics, Weil am Rhein)
Dmitrij Kuzmin, Produktionsfachkraft Chemie (H.C. Starck Surface Technology and Ceramic Powders, Laufenburg)
Natalie Löffler, Textil- und Modeschneiderin (Fischerkleidung, Schuttertal)
Maxi Marie Michna, Industriekeramikerin Modelltechnik (Duravit, Hornberg)
Beate Müller, Medienkauffrau Digital und Print (Maas & Peither, Schopfheim)
Angelina Muley, Medientechnologin Siebdruck (FELA, Villingen-Schwennningen)
Julia Niechziol, Veranstaltungskauffrau (Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe)
Matthias Oberle, Mechatroniker (STOPA Anlagenbau, Achern)
Jonas Reisner, Fachpraktiker Küche/Beikoch (Gasthof Schweizerhof, Villingen-Schwenningen)
Roland Seifert, Stanz- und Umformmechaniker (Adval Tech, Endingen)
Manuel Vollherbst, Fotomedienfachmann (Foto Löffler Ringfoto, Freiburg)
Vanessa Walentin, Maschinen- und Anlagenführerin (Nestlé Deutschland, Singen)
Marcel Welker, Kaufmann für Büromanagement (Möbel Hugelmann, Lahr)