Diese sechs jungen Leute haben ihre Ausbildung als Bundesbeste in ihren Berufen abgeschlossen. Statt bei einer großen Gala in Berlin, die dieses Jahr pandemiebedingt nicht stattfindet, erhalten sie ihre Urkunden und Pokale per Post. Außerdem soll eine Website* die Leistungen der Bundesbesten würdigen.
Philipp Scholz (22)
Uhrmacher
Schulabschluss: Abitur, Hariolf-Gymnasium (Ellwangen), 2017
Ausbildungsbetrieb: Uhrenfabrik Junghans, Schramberg
Berufsschule: Staatliche Feintechnikschule, Villingen-Schwenningen
Warum dieser Beruf?
Ich wollte nach dem Abitur nicht studieren, sondern einen handwerklichen und technischen Beruf erlernen. Uhren haben mich schon immer interessiert, und so habe ich mich spontan bei der Uhrenfabrik Junghans, die eine duale Ausbildung anbietet, beworben und sofort einen Ausbildungsplatz bekommen.
Und jetzt?
Kommendes Jahr habe ich vor, die Meisterschule zu besuchen, ebenfalls an der Feintechnikschule.
Patrick Daniele (20)
Stanz- und Umformmechaniker
Schulabschluss: Hauptschulabschluss, Neumattschule (Lörrach), 2015, Berufsfachlicher Abschluss Metalltechnik, Gewerbeschule Lörrach
Ausbildungsbetrieb: A. Raymond, Lörrach
Berufsschule: Berufliche Schulen Kehl
Warum dieser Beruf?
Ursprünglich hatte ich mich bei diversen Firmen als Maschinen- und Anlagenführer beworben. Die Firma Raymond bot mir eine Stelle als Stanz- und Umformmechaniker an. Ich informierte mich zuerst über diesen Beruf, da er relativ neu ist. Weil das Arbeiten an Maschinen und Prozessen mein Interesse geweckt hat, entschied ich mich, dieses Angebot anzunehmen.
Und jetzt?
Ich möchte nun zunächst Berufserfahrungen sammeln, um mein Wissen zu stärken und zu festigen und mich dann im Technikbereich weiterbilden.
Rouven Corthum (26)
Weintechnologe
Schulabschluss: Abitur, Heimschule Lender (Sasbach), 2012
Ausbildungsbetrieb: Alde Gott Winzer Schwarzwald, Sasbachwalden
Berufsschule: Christiane-Herzog-Schule in Heilbronn
Warum dieser Beruf?
Nach dem Abi und einem freiwilligen ökologischen Jahr hatte ich von 2013 bis 2017 Forstwirtschaft in Rottenburg studiert und als B.Sc. Forstingenieur abgeschlossen. Danach kam mein Schwenk in die Weinwirtschaft. Nach meinem Studium habe ich zwischenzeitlich bei der Alde Gott Winzergenossenschaft als Aushilfe gearbeitet. Dabei konnte ich die Arbeit eines Weintechnologen erleben, und das machte mir so viel Spaß, dass ich mich noch für eine Ausbildung entschied.
Und jetzt?
Im September habe ich in Weinsberg meine Weiterbildung zum Techniker für Weinbau und Önologie begonnen.
Viktoria Ochmat (22)
Kauffrau für Versicherungen und Finanzen
Schulabschluss: Mittlere Reife, Realschule (Überlingen), 2014, Abitur, Constantin-Vanotti-Schule (Überlingen), 2017
Ausbildungsbetrieb: Svenja Zimmerer Versicherungen + Bausparen, Stockach
Berufsschule: Berufsschulzentrum Radolfzell
Warum dieser Beruf?
Ich wollte gerne mit Menschen beziehungsweise Kunden zusammenarbeiten, und der Finanzsektor hat mir schon immer sehr gefallen. Mein Wissen zu erweitern und an die Kunden weiterzugeben, war mein größtes Ziel in der Ausbildung.
Und jetzt?
Aktuell arbeite ich im Außendienst bei der Debeka. Hier will ich meine Kenntnisse und Fähigkeiten erweitern und mich im Bereich der betrieblichen Altersvorsorge qualifizieren. Zusätzlich möchte ich in der Zukunft meinen Ausbilderschein erwerben und junge Leute zu Versicherungskaufleuten ausbilden.
Jean-Luc Hohwieler (26)
Technischer Systemplaner (Fachrichtung Versorgungs- und Ausrüstungstechnik)
Schulabschluss: Abitur, Wentzinger Gymnasium (Freiburg), 2013
Ausbildungsbetrieb: Ingenieurbüro Isenmann Planungsgesellschaft, Haslach
Berufsschule: Richard-Fehrenbach-Gewerbeschule, Freiburg
Warum dieser Beruf?
Nach einem abgebrochenen Wirtschaftsstudium habe ich mich aus einem generellen Interesse am Arbeiten im CAD-Bereich für diese Ausbildung entschieden. Bei einem zweiwöchigen Praktikum hatte ich gemerkt, dass mir die Tätigkeiten eines Systemplaners liegen. Natürlich war das Praktikum aber zu kurz um herauszufinden, worum es in dem Beruf tatsächlich geht und was alles auf einen zukommt. Im Laufe der Ausbildung hat sich das geändert. Mein Ausbildungsbetrieb hat mir von Anfang an viel Vertrauen entgegengebracht und gleichzeitig Verantwortung übertragen. So habe ich relativ schnell viele Bereiche dieses Berufs kennengelernt. Mich reizt die unglaubliche Vielfalt an benötigten Kompetenzen und Wissen. Die technischen Anforderungen und Möglichkeiten sind ständig im Wandel, wodurch die Arbeit immer anspruchsvoll bleibt und nie langweilig wird. Jedes Gebäude und jede Baustelle bringen andere Herausforderungen mit sich.
Und jetzt?
Nach der Ausbildung wurde ich von meinem Ausbildungsbetrieb in einen unbefristeten Arbeitsvertrag übernommen. Für die Zukunft steht mir immer die Option der Weiterbildung zum staatlich geprüften Techniker offen.
Christoph Meier (27)
Werkstoffprüfer
Schulabschluss: Abitur, Klettgaugymnasium (Tiengen), 2012
Ausbildungsbetrieb: Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik, Freiburg
Berufsschule: Kerschensteinerschule Stuttgart-Feuerbach
Warum dieser Beruf?
Nach dem Abi habe ich an der Universität Stuttgart und an der FH Aachen studiert, mein Studium aber jeweils aus persönlichen Gründen abgebrochen. Weil mir die Vorlesung und das Praktikum im Fach Werkstoffkunde besonders gefallen haben, habe ich mich für die Ausbildung zum Werkstoffprüfer entschieden.
Und jetzt?
Wichtig ist mir erstmal, dass ich in der Coronazeit einen Job habe. Ich arbeite jetzt in einem mir neuen Team an einem neuen Thema und freue mich auf die Herausforderung, wieder etwas Neues zu lernen. Außerdem überlege ich, mich ab dem Wintersemester 2021 nochmal am Studieren zu versuchen. Am besten einen Studiengang, der viel mit Materialkunde und Werkstoffwissenschaft zu tun hat.
*Die Website soll am 7. Dezember freigeschaltet werden:
www.bestenehrung.dihk.de
Eine Liste aller 26 landesbesten Azubis gibt es hier.