Die Private Stiftung Ewald Marquardt für Wissenschaft und Technik, Kunst und Kultur hat im November zum siebten Mal den im zweijährigen Turnus ausgeschriebenen Zukunftspreis verliehen. Corona bedingt in kleinem Kreis konnten die Preisträger ihre Auszeichnungen, Urkunden und Preisgelder im Stiftungshaus entgegennehmen.
Der Preis wird für die „wissenschaftliche Durchdringung und innovative Gestaltung von Erzeugnissen und Verfahren auf dem Gebiet der elektrischen Schalt-, Steuerungs- und Regelungstechnik“ vergeben und war 2020 mit insgesamt 32.000 Euro dotiert. Der Zukunftspreis ist ein Tätigkeitsschwerpunkt der Stiftung in der Sparte Wissenschaft und Technik.
In seiner Begrüßungsrede freute sich der Stifter Ewald Marquardt über die Anerkennung und Attraktivität des Zukunftspreises, die sich wieder in den zahlreichen Einreichungen von innovativen und qualitativ hervorragenden Bewerbungen gezeigt habe.
Die Würdigung der Preisträger und die Vorstellung der jeweiligen Innovationen übernahm der Vorsitzende der Jury, Hans-Jörg Bullinger, Professor und langjähriger Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft.
Der mit 10.000 Euro dotierte erste Preis ging an ein Entwicklerteam der Marquardt GmbH mit den Teammitgliedern Bernd Bär, Andreas Becher, Antoine Bacle und Jörg Fischer. Ausgezeichnet wurde das Projekt „Smart Access für Keyless Go Systeme“.
Diese Innovation ermöglicht, Schließsysteme mit dem Smartphone zu bedienen. Sowohl Bedienkomfort als auch hohe Sicherheit können somit kostengünstig realisiert werden. Das entwickelte System wird schon heute serienmäßig produziert.
Der mit 7.000 Euro dotierte zweite Preis ging an ein Forscherteam am Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme in Tübingen für das Projekt „Regelung und Koordination mehrerer Geräte über drahtlose Netzwerke“. Damit können in Fabriken der Zukunft Produktionssysteme mit hoher Dynamik über weite Distanzen sicher verknüpft werden. Die entwickelten Verfahren sind bereits heute mit verfügbarer Technik günstig realisierbar.
Der dritte Preis, dotiert mit 5.000 Euro, ging an eine Entwicklungsgruppe am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA in Stuttgart für die Entwicklung von „Kontinuierlich lernenden Verhaltensmodellen zur autonomen Produktionsoptimierung auf Basis künstlicher Intelligenz“. Mit Daten aus Fertigungsprozessen generiert das System kontinuierlich Vorschläge zur Optimierung von Produktionssystemen und Maschinensteuerungen. Diese werden dann mit Zielfunktionen abgeglichen.
Aufgrund der hohen Qualität der eingegangenen Bewerbungen hat die Jury entschieden, zwei Sonderpreise in Höhe von je 5.000 Euro zu vergeben. Diese gingen an zwei Entwicklungsteams der Marquardt GmbH in Rietheim.
Beim Sonderpreis „Batterie Management Controller für Hochleistungs-Elektroantriebe“ wurde ein System entwickelt, das in reinen Elektroantrieben und bei Wasserstoffkonzepten mit hohen Lade- und Fahrströmen bis 1.000 Ampere bei 400 Volt und 800 Volt eingesetzt wird.
Beim Sonderpreis „Sperr- und Rückstellsystem für Gangwahlschalter“ wurde eine Produktverbesserung im Automotive Bereich ausgezeichnet, die im Serieneinsatz Schaltgeschwindigkeit, Robustheit und Produktionskosten optimiert.
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