„Die Talumfahrung Schramberg zählt zu den wichtigsten Infrastrukturprojekten der Region.“ Mit diesen Worten versicherte Präsidentin Birgit Hakenjos während eines Arbeitsbesuches bei Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr die volle Unterstützung der IHK zur Umsetzung des Vorhabens.
Schrambergs Stadtplaner Bent Liebrich zeigte der IHK-Delegation, zu der auch IHK-Vizepräsident und Verkehrsausschussmitglied Achim Scheerer sowie IHK-Projektleiter Martin Schmidt zählten, den vom Regierungspräsidium zuletzt veröffentlichten Planungsstand auf. Die Umfahrung sieht demnach zwei Tunnelbauwerke vor, die den Paradiesberg auf 1,65 Kilometern und den Rappenfelsen auf 1,2 Kilometer Länge durchschneiden. Teile der Tunnelbauwerke und ein kleiner überirdischer Teil im Eselsbachtal verlaufen auf Aichhalder Gemarkung.
Die Umfahrung würde verkehrstechnisch insbesondere im Winter erhebliche Vorteile bringen, betonte Scheerer. Genauso wichtig seien freilich die städtebaulichen Möglichkeiten, die sich für die Talstadt eröffnen. Wie Eisenlohr und Liebrich informierten, sind die entsprechenden Pläne zur Begrünung und Neugestaltung der Oberndorfer Straße entwickelt und auch zahlreiche anliegende Immobilien erworben. „Die Talstadt hatte in den vergangenen Jahren einen erheblichen Verlust an Einwohnern zu verkraften. Die Talumfahrung würde für uns die Möglichkeit schaffen, diesen Trend mit attraktiver Gestaltung und neuer Wohnbebauung umzukehren“, sagte Eisenlohr. Ein zentraler Punkt der Planungen sei zudem der Schulcampus, der mehrere Schulen und eine Kindertagesstätte zusammenfassen soll.
Informationen
Die Talumfahrung Schramberg ist eines von insgesamt acht regionalen Bundesstraßenprojekten, die im Bundesverkehrswegeplan hinterlegt sind. Die Planungen haben 2019 offiziell begonnen. Mit den ersten Ergebnissen zur Grundlagenermittlung wird in Kürze gerechnet. Eine Übersicht über sämtliche regionalen Straßen- und Schienenprojekte ist in der IHK-Broschüre „Verkehrsinfrastruktur in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg“ über die Homepage der IHK unter www.ihk-sbh.de abrufbar.
Auch im oberen Bereich der Kernstadt würde die Umfahrung eine erhebliche Aufwertung, unter anderem der Museumslandschaft auf dem Gelände der ehemaligen Hamburgisch-Amerikanischen Uhrenfabrik (H.A.U.), ermöglichen.
Birgit Hakenjos betonte, dass die bessere Verkehrsanbindung der gesamten Region zu Gute kommt, da die Leistungsfähigkeit der wichtigen Ost-West-Verbindung erhöht wird. „Außerdem benötigen wir Projekte wie dieses und weitere Investitionen etwa in die Breitbandversorgung in der Region, um den Städten Entwicklungspotenziale zu verschaffen. Nur so lassen sich gleichwertige Lebensverhältnisse umsetzen.“ Dorothee Eisenlohr sprach in diesem Zusammenhang die Verbesserung des Öffentlichen Personennahverkehrs, ganz konkret weitere Regio-Buslinien, an – „denn Schramberg hat leider keinen Bahnanschluss mehr, weder für Güter, noch für Personen“.
Die Vertreter der IHK und der Stadtverwaltung vereinbarten, das Projekt in ihren jeweiligen Einflussbereichen weiter voranzutreiben, wobei allen Beteiligten klar ist, dass bis zur Fertigstellung voraussichtlich noch Jahre vergehen werden.
MS
Martin Schmidt, Fachbereich Standortpolitik
Telefon: 07721 922-207
Mail: martin.schmid@vs.ihk.de