Spitzensport und Unternehmertum haben viel gemeinsam. Das bewies die IHK Südlicher Oberrhein Ende Juli bei ihrem Sommerfest, dem IHK-Heimspiel, im Europa-Park Stadion in Freiburg.
An einem heißen Sommertag begrüßte die IHK Südlicher Oberrhein bei ihrem Großevent, dem IHK-Heimspiel, rund 900 Gäste auf der Westtribüne des Europa-Park Stadions in Freiburg. „Fußball bedeutet neben Geschicklichkeit, Leidenschaft und Emotionen auch permanenten Wettbewerb und Erfolgsdruck. Dasselbe gilt für Unternehmerinnen und Unternehmer. Deshalb sind Sie eigentlich auch alle Spitzensportler. Daher passt die Umgebung der neuen Arena ideal zu unserer Jahres-Netzwerkveranstaltung“, sagte Eberhard Liebherr, Präsident der IHK, zur Begrüßung. „Beim Mannschaftssport Fußball gibt es in der Regel keine Einzelkämpfer, es braucht eine starke Gemeinschaft, um erfolgreich agieren zu können. Auch in der Gemeinschaft der IHK Südlicher Oberrhein gibt es diesen Mannschaftsgeist. Gemeinsam wollen wir Impulse setzen und die Region voranbringen“, ergänzte Dieter Salomon, IHK-Hauptgeschäftsführer.
Praktische Impulse aus der Wirtschaft lieferte der ehemalige Fußball-Coach Holger Stanislawski in seiner Keynote. Der frühere Spieler und Trainer des FC St. Pauli ist heute Geschäftsführer eines Supermarktes mit 140 Beschäftigten in Hamburg-Winterhude. „Im Sport wie im Unternehmertum geht es darum, Menschen zu involvieren, neue Ideen zu entwickeln und mutige Entscheidungen zu treffen“, erklärte Stanislawski. Er hatte keine Erfahrungen mit Supermarktstrukturen, als er nach der sportlichen Karriere die Leitung eines Rewe mit mehr als 7.000 Quadratmetern Fläche übernahm. „Emotionalität ist für mich ein großer Faktor – ich habe mir also gleich überlegt, wie ich diesen Faktor im Supermarkt umsetzen kann. Zunächst habe ich dann Raum für ein kleines Fußballfeld im Supermarkt geschaffen. Damit wird der Laden eine Begegnungsstätte und der Einkauf selbst zum Erlebnis“, sagte der Ex-Sportprofi. Danach ging er noch einen Schritt weiter und führte eine regelmäßige Single-Shopping-Night ein, bei der sich Singles in ungezwungener Atmosphäre bei Musik, Luftballons, Sekt und Häppchen treffen und kennenlernen können. „Ich wollte den Supermarkt anders erlebbar machen und hatte damit schnell großen Erfolg. Wichtig ist, dass man als Unternehmer auch mal versucht, um die Ecke zu denken. Und die meisten Ideen sind auch nicht gleich unternehmensgefährdend, wenn sie scheitern würden, sondern können oft auch eine Menge Spaß bringen“, ist Stanislawski überzeugt.
Start-ups, Stars von morgen
Im zweiten Teil der Veranstaltung – nach einem kulinarischen Intermezzo mit einem vielseitigen Catering von regionalen Köchinnen und Köchen und der Gelegenheit, bei einem guten südbadischen Wein oder Bier zu netzwerken – ging es um das Thema Start-ups.
„Aus unserer IHK-Zukunftsstrategie wird deutlich, dass die Region trotz Innovation und Technologietransfer noch Potenzial nach oben hat. Hier setzen wir als IHK an: einerseits unterstützen wir angehende Unternehmen von der Idee bis zur Gründung und darüber hinaus, andererseits vernetzen wir Unternehmen und Einrichtungen miteinander, damit diese voneinander profitieren“, erklärte Alwin Wagner, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK, den Hintergrund des Programmpunkts: „Konkret beraten wir mit Wissen, bieten Onlinetools wie die Gründungswerkstatt, haben Sprechstunden, vermitteln Kontakte und beteiligen uns an Acceleratoren und anderen dem Umfeld zugehörigen Initiativen.“
Drei IHK-Start-up-Berater standen vor Ort direkt für Fragen und Antworten der Gäste bereit. Auf der Start-up-Bühne konnten die Teilnehmer dann drei Start-up-Pitches von Unternehmen, die bei der IHK in der Beratung waren, erleben:
Daniel Nikola von Bauta, das ursprünglich aus Offenburg kommt und nun in Bruchsal sitzt, stellte ein Tech-Start-up vor. Das Unternehmen betreibt mit einem speziellen Sensor optische Datenerhebung, die unter nachhaltiger Verwendung von Künstlicher Intelligenz datenschutzkonform ist. Mit der Technologie lassen sich beispielsweise anonyme Daten zu Geschlecht, Kleidung, Aufenthaltsort oder Alter der Kunden erheben.
Nicolas Trusch von Dotscene aus Freiburg zeigte als zweites Start-up, wie seine Firma Immobilien scannt und den Bestand dreidimensional erfasst. Gebäude können dabei ohne Referenzmessung per Drohne oder zu Fuß erfasst werden. Drittes Start-up war Imotana aus Herbolzheim. Matthias Leibitz zeigte, wie es das Unternehmen schafft, mithilfe eines 3D-Konfigurators in einer App maßgeschneiderte Fußballschuhe anzubieten. Daraufhin kann der Kunde aus mehr als 7.000 Kombinationen seinen Schuh passend designen.
Den Abschluss des Themenblocks Start-ups bildete die Vorstellung von Acceleratoren und Gründungsinitiativen aus der Region.
Text: heo
Bilder: Michael Bode