
„Investiert in Zentralasien“ – so könnte man die Kernbotschaft der Veranstaltung „Märkte mit Potenzial? Usbekistan und Kasachstan im Fokus“ zusammenfassen. Warum das so ist, diskutierten ausgewiesene Experten der Region. Unter der Moderation von Dieter Salomon, Hauptgeschäftsführer der IHK Südlicher Oberrhein, nahmen mit den Unternehmern Klaus Mangold, Martin Herrenknecht, Michael Harms und Niko Warbanoff ausgewiesene Experten das wirtschaftliche Potenzial der ehemaligen Sowjetrepubliken Kasachstan und Usbekistan in den Blick. Die IHK Südlicher Oberrhein, die WVIB Schwarzwald AG und der Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft e.V. hatten im April in die Volksbank Freiburg eingeladen, um aus erster Hand Informationen zu Kasachstan und Usbekistan zu erhalten.
Diplomatische Gesandte beider Republiken und ein Vertreter eines Kooperationsnetzwerks aus Brüssel informierten die rund 50 Gäste zu Rohstoffvorkommen, Wirtschaftsleistung und Erfolgschancen für die Wirtschaft.
Beide Länder sind reich an Rohstoffen und Arbeitskräften. Ihr Potenzial, das es von den deutschen Unternehmen zu nutzen gilt, liegt in der Gewinnung von Bodenschätzen wie Kobalt und seltenen Erden, in den hervorragenden Produktionsbedingungen unter Einsatz erneuerbarer Energien wie auch in der beruflichen Qualifikation der Menschen vor Ort. Insbesondere der gut ausgebildete Nachwuchs und niedrige Energiepreise bei der Produktion dort locken Unternehmen aus verschiedenen Branchen. Als Transitland ist Kasachstan, das die stärkste Volkswirtschaft in Zentralasien darstellt, nicht nur für die Logistikbranche und die Agrarwirtschaft interessant. Mit Deutschland besteht bereits seit 2012 ein Partnerschaftsabkommen im Rohstoff-, Industrie- und Technologiebereich, das auch politisch weiter ausgebaut wird. Usbekistan verzeichnet ein stabiles Außenhandelswachstum im zweistelligen Bereich, vorwiegend basierend auf Bodenschätzen und Agrarprodukten.
Vor dem Hintergrund, Russland als ehemaligen Partner in der Region verlässlich zu ersetzen, wurden auf dem Panel auch Risiken und der Verdacht auf Sanktionsumgehung diskutiert. Insbesondere für Letzteres gebe es keine flächendeckenden Beweise und die Chancen überwögen, so die Meinung der Experten. Die Zeit für die regionale Wirtschaft dränge, mahnten Klaus Mangold und Martin Herrenknecht: Wenn die deutschen Unternehmen zu lange mit Investitionen in Zentralasien zögerten, würden andere Länder ihren Fuß in die Tür setzen.
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