Im August eröffneten Staatssekretär Patrick Rapp und Simon Kaiser von der IHK Südlicher Oberrhein die Plattform für deutsch-französische Lehr- und Praktikumsstellen, den FutureFinder. Ziel des neuen Angebots für Schüler ist es, das Interesse an Berufsperspektiven im jeweiligen Nachbarland zu wecken.
Das Interesse am Miteinander zwischen Deutschland und Frankreich ist aktuell niedriger als noch vor fünf Jahren, wie die letzte Allensbach-Umfrage zeigt. „Umso wichtiger ist es, dass wir dieses Miteinander, das wir uns eigentlich wünschen, jetzt an vielen Stellen mit Leben füllen und aufzeigen, welche Möglichkeiten das auch mit sich bringt“, betont Simon Kaiser, Geschäftsführer für Aus- und Weiterbildung bei der IHK Südlicher Oberrhein während der Eröffnung der deutsch-französischen Lehrstellenbörse Future Finder in Lahr. Gemeinsam mit Staatssekretär Patrick Rapp und in Anwesenheit von Staatssekretärin Sandra Boser wurde die Plattform FutureFinders online geschalten.
Bereits vor etwa zehn Jahren hatte die IHK eine erste deutsch-französische Lehrstellenbörse ins Leben gerufen. Diese war eng auf Ausbildung zugeschnitten. „Unsere Erfahrungen haben dann jedoch gezeigt, dass wir das Thema viel weiter fassen und früher ansetzen müssen. Das Image der dualen Bildungsangebote mit hohem Praxisanteil in Deutschland wird in Frankreich eher als Angebot für schwache Schülerinnen und Schüler wahrgenommen. Daher war es uns ein Anliegen, den Service jetzt inhaltlich sowie organisatorisch viel breiter aufzustellen“, erklärt Kaiser. Dazu gehört, dass auf dem FutureFinder neben Lehrstellen nun Angebote für Praktika, Praxissemester oder auch Duale Studiengänge zu finden sind. Diese können durch Unternehmen direkt eingepflegt und aktualisiert werden. Auch an die Verzahnung mit anderen Stellen wurde gedacht, sodass neben IHK-Angeboten zudem die der Handwerkskammer und die des Regierungspräsidiums künftig eingebunden werden können. Bald werden auch die IHKs Karlsruhe und Hochrhein-Bodensee Inhalte beisteuern.
Digitales und Live-Angebot
Zusätzlich zum digitalen Angebot des Future Finders ist neben den direkten Messekontakten auch eine Ansprache der jungen Menschen direkt in den Schulen durch (fast) gleichaltrige Azubis vorgesehen. Dafür gibt es bei der IHK die Initiative Ausbildungsbotschafter des Wirtschaftsministeriums. Unternehmen aller Branchen können ihren Auszubildenden als Botschafter anmelden und qualifizieren lassen, damit sie in Schulen selbstbewusst und ganz persönlich ihre Ausbildung vorstellen.
Mit Whitney Valent hat die IHK bereits eine der ersten zweisprachigen Ausbildungsbotschafterinnen gefunden. Nach einem abgebrochenen Studium hat sich die junge Frau für eine Ausbildung als Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung bei Dachser in Eschbach entschieden. Sie hat französische Eltern, ist in Deutschland aufgewachsen und besuchte ein deutsch-französisches Gymnasium. Die junge Frau musste nicht lange überlegen mitzumachen: „Zu meiner Schulzeit gab es keine Möglichkeit, dass mir jemand direkt erzählt, wie es so in der Ausbildung ist. Dabei hätte mir das sehr geholfen. Daher möchte ich mich jetzt dabei einbringen und zeigen, was es neben einem Studium für Möglichkeiten gibt“, erklärt die 24-jährige.
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Bild: Von links: Sandra Boser, Staatssekretärin, Whitney Valent, Ausbildungsbotschafterin, Staatssekretär Patrick Rapp, Monika Schäfer, Vizepräsidentin der IHK Südlicher Oberrhein und Simon Kaiser, IHK-Geschäftsführer
Der FutureFinder lebt vom Mitmachen, sprich davon, dass Institutionen und Unternehmen Inhalte beisteuern. So wird das zum Start noch etwas dünne Angebot an Lehrstellen- und Praktikumsplätzen sukzessive anwachsen. Alle Infos unter www.futurefinder.de