Mitarbeiter finden und binden – eine Aufgabe, die mit vielen Herausforderungen verbunden ist. Denn so wie sich die Wünsche der etablierten und potenziellen Mitarbeiter ändern, so sehr muss sich auch die HR-Welt ständig wandeln, um zu reagieren. Eine große Veränderung lässt sich zum Beispiel in der Mitarbeiterfindung beobachten, die vom Passiven ins Aktive geht: „Man muss mittlerweile wirklich aktiv auf die Kandidaten zugehen“, bestätigt Michael Schubert, geschäftsführender Gesellschafter bei der Sachs Gruppe. Dabei spielen soziale Medien eine große Rolle, um potenzielle Kandidaten zu finden und anzusprechen.
Ansprechpartnerin
Michaela Rennhak
Telefon: 07531 2860-134
Mail: michaela.rennhak@konstanz.ihk.de
Noch vor der Findung steht aber die Bindung der Mitarbeiter im Unternehmen: „Jeden Mitarbeiter, den ich nicht verliere, muss ich nicht ersetzen. Viele richten ihren Blick immer nach vorn und suchen neue Angestellte, anstatt sich auf die zu konzentrieren, die bereits da sind“, verdeutlicht Schubert. Es sei wichtig, eine Landschaft zu schaffen, in der die Belegschaft zufrieden sei.
Im kostenlosen Seminar „Pain-Points der HR-Arbeitswelt“ der IHK wird Michael Schubert Einblicke in diese und viele weitere Herausforderungen im Personalbereich geben. Mit praktischen Beispielen und Erfahrungen gibt er Anregungen, wie Verantwortliche diese meistern können. Gemeinsame Diskussionen unter den Teilnehmern sollen zu weiteren Lösungsansätzen führen.
Einen ersten Ausblick auf das Seminar und dessen Inhalte gibt Schubert, der nach eigenen Angaben über 25 Jahre Erfahrung als Führungskraft in der strategischen und operativen Personalarbeit mitbringt, im Interview rechts.
Text: jb
Bild: Adobe Stock – lexiconimages
Das Seminar findet am 11. Juli von 9 bis 17 Uhr im Gebäude der IHK in Konstanz statt. Mehr Informationen unter www.ihk.de/konstanz – 13794
Drei Fragen an…
Michael Schubert, geschäftsführender Gesellschafter der Sachs Gruppe
Herr Schubert, was sind aktuell die größten „Pain-Points“ in der Personalarbeit?
Ein Riesenthema ist der Fachkräfte- beziehungsweise der generelle Mitarbeitermangel. Egal ob ungelernter Mitarbeiter, hochqualifizierte Fachkraft oder Manager – überall hört man, dass ein Mangel besteht, der durch den demografischen Wandel noch zunehmen wird.
Auch das Recruiting ist ein wichtiger Punkt. Die Zeiten sind längst vorbei, in denen man eine Anzeige geschaltet hat und viele Bewerbungen erhielt. Das ist aber in den Köpfen der Geschäftsführung oft noch nicht angekommen und wird heruntergespielt.
Ein weiterer Pain-Point ist die ständig wachsende Digitalisierung und Transparenz. Die Firmen werden gläsern. Ein Beispiel sind Bewertungsportale wie Kununu und Glassdoor, in denen Mitarbeiter ihr Unternehmen bewerten können. Mit diesen Bewertungen muss der richtige Umgang gefunden werden.
Was sind die drei wichtigsten Tipps, die Sie im Umgang mit den Pain-Points geben können?
Erstens muss die HR-Abteilung die Nummer eins im Unternehmen sein. Die Personalarbeit sollte mehr in den Mittelpunkt gerückt werden.
Der zweite Tipp ist, das Hauptaugenmerk auf die Mitarbeiter zu legen. Dabei spielt es keine Rolle, ob man eine Produktion oder einen Vertrieb leitet oder eine Dienstleistung anbietet. Natürlich sind Kunden wichtig, weil sie am Ende des Tages die Rechnung bezahlen. Aber ich bin der festen Überzeugung, dass zufriedene Mitarbeiter zufriedene Kunden bewirken.
Drittens sollte man auch dem Recruiting die richtige Gewichtung schenken, immer in Verbindung damit, die richtige Basis im Unternehmen für die Mitarbeiter zu schaffen. Es bringt nichts, wenn Sie jeden Monat drei Leute einstellen, die am Monatsende wieder kündigen, weil das Betriebsklima schlecht ist.
Was wird die Teilnehmer im Seminar „Pain-Points in der HR-Arbeitswelt“ erwarten?
Ich werde den Teilnehmern viele kurze Einblicke rund um das Thema geben. Ich möchte sie mit Beispielen aus der Praxis dazu ermutigen, über den Tellerrand hinauszuschauen. Die Teilnehmer werden die Möglichkeit haben, sich einzubringen und individuelle und alltägliche Herausforderungen im Personalbereich vorzustellen, über die wir gemeinsam diskutieren können.
Interview: Janne Bock