Die Innenstädte nachhaltig stärken und beleben – dieses Ziel hat sich ein Projekt der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg gesetzt. Ein halbes Jahr sind nun seit dem Startschuss mit der Innenstadtberaterin Simone Mader vergangen. Jetzt werden erste Erkenntnisse aus den Zentren von sechs Städten in der Region zusammengetragen, um gezielte Maßnahmen zu definieren.
Befragen, analysieren und dann Handlungsempfehlungen geben – so sieht der Fahrplan für IHK-Innenstadtberaterin Simone Mader aus, die sich in den vergangenen Wochen intensiv mit der Situation in St. Georgen, Furtwangen, Spaichingen, Trossingen, Rottweil und Sulz befasst hat. Ein wichtiges Instrument, um mögliche Problemfelder zu entdecken, waren Befragungen von Passanten, Arbeitgebern und Einpendlern in den betroffenen Städten. Dabei kristallisierte sich heraus: Parkplätze, Märkte und Veranstaltungen spielen für die Befragten eine große Rolle – das Vorhandensein wird wertgeschätzt, andernfalls setzt es hier Minuspunkte hinsichtlich der Attraktivität einer Innenstadt, wie Mader erklärt.
Viele Überschneidungen gab es zudem bei der Frage nach einem Lieblingsplatz. „In jeder Stadt gibt es einen Ort, der von vielen Befragte als ihr Lieblingsplatz gesehen wird“, so die Innenstadtberaterin. Hier ergeben sich für die Akteure vor Ort Ansätze, um die Attraktivität noch weiter zu steigern. Mader: „Der Platz muss bespielt oder noch weiter aufgehübscht werden, so kann das Potenzial genutzt werden.“
Die Angaben jener Einpendler, die ihren Arbeitsort nicht zum Einkaufen nutzen, können bei der Suche nach möglichen Schwierigkeiten helfen. Wenn beispielsweise Öffnungszeiten oder Angebote nicht passen, resultieren aus dieser Erkenntnis direkt Lösungsmöglichkeiten. Darüber hinaus galt es herauszufinden, wie es sich mit der Sichtbarkeit der Einzelhändler, Gastronomen und Dienstleistern verhält – sowohl digital im Internet als auch beim Blick in die Schaufenster.
An dieser Stelle kommt übrigens eine Visual Merchandiserin ins Spiel, die gemeinsam mit der IHK-Innenstadtberaterin Hilfestellungen bietet. So werden mit Blick auf visuelle Möglichkeiten verkaufsfördernde Maßnahmen deutlich gemacht und konkreter Nutzen geschaffen. Doch das ist nur einer jener Punkte, die im Rahmen des IHK-Projektes Unterstützung für Händler und Akteure vor Ort bieten wird. Mader bespricht in den kommenden Wochen die Ergebnisse der bisherigen Umfragen mit den örtlichen Entscheidungsträgern. Auch Ergebnisse eines Workshops, an dem sich Bürger beteiligen können, fließen in einen Maßnahmenkatalog ein, um die gesteckten Ziele zu verwirklichen.
Mader ist dabei wichtig zu erwähnen, dass der Input nicht von der IHK vorgegeben wird, viel mehr sieht man sich als Connector. „Es sollen Strukturen geschaffen werden, um sich auszutauschen, sich zu treffen und Maßnahmen auf die Straße zu bringen“, so die Expertin, die selbst nebenher im Handel tätig ist. Entscheidend ist aus ihrer Sicht, das Netzwerk und Verantwortung für die Ziele zu übernehmen. Mader: „Wenn wir alle ins Boot holen und alle mitmachen, sind die Herausforderungen zu schaffen.“ Das Förderprojekt, welches das Land initiiert hatte, läuft zunächst noch bis Ende des Jahres. Die IHK überlegt aber, in die Verlängerung zu gehen, um die Umsetzung weiter begleiten zu können. „Wir wollen längerfristig helfen, um Maßnahmen umzusetzen“, erklärt Mader. Denn gerade mit Blick auf die Auswirkungen der Coronakrise sind gezielte Schritte zur Attraktivitätssteigerung der Innenstädte wichtiger denn je.
ME
Simone Mader | Fachbereich Standortpolitik
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