„Erasmus für Azubis? Klar geht das!“ – So lautet der Titel eines Webinars, das Ende März stattfand und auf dem unter anderem Verena König ihr Projekt vorstellte. König leitet das landesweite Projekt „Go.for.europe“ mit Sitz in der IHK Hochrhein-Bodensee in Konstanz, über das Auszubildende für ein mehrwöchiges Praktikum ins europäische Ausland gehen können.
Wie bereichernd Auslandserfahrungen für junge Menschen sind, ist gemeinhin bekannt. Da Auslandsaufenthalte aktuell während der Pandemie kaum möglich sind, ist es umso wichtiger, dass Projekte, die diese fördern, nicht in Vergessenheit geraten und in Zukunft wieder Fahrt aufnehmen können. Dieses Ziel wurde von den Organisatoren und Rednern des Webinars verfolgt, zu dem Norbert Lins als Gastgeber einlud. Lins ist seit 2014 Mitglied des Europäischen Parlaments und sieht das Thema „Auslandserfahrungen in der dualen Berufsausbildung“ als persönliche Herzensangelegenheit.
Hintergrund
Go.for.europe ist ein Gemeinschaftsprojekt von Baden-Württembergischen Kammern und Verbänden – dem Handwerkstag, dem Industrie- und Handelskammertag und dem Verband der Metall- und Elektroindustrie Südwestmetall. Das Projekt wird unterstützt durch das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds.
Als Redner lud Norbert Lins Sabine Verheyen, Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Bildung Cult, Klaus Fahle, Leiter der Nationalen Agentur Bildung für Europa beim Bundesinstitut für Berufsbildung, Melanie Kleiner von Euro Apprentice und Verena König. Sie stellten Möglichkeiten eines Auslandspraktikums vor, gaben Ratschläge zur Bewerbung, Planung und Durchführung eines Auslandsaufenthalts und teilten ihre eigenen Erfahrungen mit ihrem digitalen Publikum.
Wie Verena König herausstellte, sah sich die Servicestelle Go.for.europe noch nie vor einer so großen Herausforderung wie aktuell. Die Pandemie macht Mobilität während der Ausbildung beinahe unmöglich. Über das Projekt Go.for.europe wurden seit Beginn 2008 bereits mehr als 3.200 Auszubildende ins europäische Ausland entsendet, im vergangenen Jahr waren es gerade mal 13. König hofft, dass sich die Situation so schnell wie möglich wieder ändert, denn den jungen Menschen entgehe dadurch eine einzigartige Möglichkeit, sagt sie. „Mit einem Auslandspraktikum kann man sein persönliches Talentinventar enorm ausbauen, indem man einerseits Mobilität und Flexibilität unter Beweis stellt, andererseits selbstständiges und situatives Handeln erlernt“, so König. „Wer den Mut aufbringt und seine eigene Komfortzone verlässt, profitiert nachhaltig von dieser Erfahrung.“
VK
Das Webinar wurde außerdem aufgezeichnet und ist abrufbar unter https://fb.watch/4zSUz9aux4/
Weitere Informationen zum Projekt Go.for.europe gibt Verena König
Telefon: 07531 2860-157
Mail: verena.koenig@bw.ihk.de