Cyberangriffe als existenzielle Bedrohung: im Haus der Wirtschaft fand vor Kurzem die diesjährige IHK-IT-Sicherheitskonferenz statt. Mehr als 150 Unternehmen tauschten sich zum Thema „Cyberangriffe“ aus und erhielten von Experten konkrete Tipps aus der Praxis.
„Es ist nicht die Frage ob, sondern wann ein Unternehmen einer Cyberattacke ausgesetzt ist“. Diese Bilanz zogen unisono alle Referenten der diesjährigen IHK-IT-Sicherheitskonferenz. Über 150 Unternehmensvertreter zog es zu dieser Fachveranstaltung in das Haus der Wirtschaft nach Villingen-Schwenningen. Hochrangige Experten informierten dort zur Sicherheitslage und zu Maßnahmen im Ernstfall. Mit dabei waren unter anderem das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), der Branchenverband Bitkom und Vertreter der unabhängigen Arbeitsgruppe Kritische Infrastrukturen („AG KRITIS“). Sie gaben den Teilnehmern spezifische Einblicke in die aktuelle Cyberbedrohungslage und in neuartige Angriffstaktiken organisierter Gruppierungen.
Stimmen der Referenten
Oliver Winzenried von Bitkom sagt: „IT-Security ist grundsätzlich Chefsache. IT Kompetenzen kann man einkaufen oder auch selbst aufbauen. Wichtig ist, sichere Produkte einzusetzen und anzubieten, damit sie nur sicher betrieben werden können.“
Stefan Becker vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) plädiert: „Digitalisieren Sie weiterhin und schulen Sie intensiv Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Bereiten Sie sich darauf vor, einen aufgetretenen Schaden zu minimieren.“
Julia Kendziorra von der Kanzlei JUN Rechtsanwälte sagt: „Die ersten 72 Stunden nach einem IT-Sicherheitsvorfall sind entscheidend. Das A und O ist eine ausführliche Dokumentation der Vorfälle und getroffenen Entscheidungen. Die IT-Sicherheit ist ein ständiger Prozess.“
Mario Winter vom weltweit tätigen Cybersecurity-Unternehmen Sophos: „Cyberangriffe sind die Existenzbedrohung Nummer eins für Unternehmen. Benötigt werden moderne Werkzeuge zum Schutz und zur Erkennung von Cyberangriffen und Experten, die diese Werkzeuge bedienen können.“
„Sie sollen heute mit einem schlechten Gefühl rausgehen“, skizzierte Klaus Schmid, Mitglied der IHK-Vollversammlung und Vorsitzender des Arbeitskreises IT-Wirtschaft, das Ziel der Veranstaltung. „Für den Mittelstand ist es fünf vor zwölf und höchste Zeit, sich auf Cyberaotfälle vorzubereiten.“ Im Rahmen einer Podiumsdiskussion wurde lebhaft über aktuelle Entwicklungen und präventive Maßnahmen zur Sicherung der Unternehmensdaten und dem Minimieren von Schadensfällen diskutiert.
Die Konferenz bot den Teilnehmenden auch die Möglichkeit, an Experten-Sessions teilzunehmen. Hier standen konkrete Tipps aus der Praxis zur technischen und juristischen Vor- und Bearbeitung von Cybernotfällen im Vordergrund. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch Unternehmen, die ihre Lösungen und Dienstleistungen im Bereich der IT-Sicherheit im Foyer der IHK präsentierten. Dies ermöglichte den Teilnehmenden, sich über die neuesten Technologien und Best Practices zu informieren.
„Für uns war die IT-Sicherheitskonferenz ein voller Erfolg“, sagte Alexander Kiock, Referent für Dienstleistungswirtschaft bei der IHK und Organisator der Veranstaltung. „Die hohe Teilnehmerzahl, der produktive Erfahrungsaustausch, die gemeinsame Suche nach mehr Schutz: das alles wollen wir fortführen, damit sich Betriebe konkret und frühzeitig auf den IT-Notfall vorbereiten.“
Im kommenden Jahr möchte die IHK wieder Experten und Entscheider aus der Region zusammenzubringen, um deren Sicherheit in der digitalen Welt zu stärken.
Die IHK bündelt die regionalen IT-Unternehmen in ihrem Arbeitskreis IT-Wirtschaft. Dieser kooperiert mit anderen Wirtschaftsbranchen, um dort gemeinsam die IT-Sicherheit und Betriebseffizienz zu erhöhen.
Text: AK
Bild: IHK
Bild: Volles Haus in der IHK: Rund 150 Fachleute bekamen Einblicke in die aktuelle Cyberbedrohungslage und in neuartige Angriffstaktiken organisierter Gruppierungen.
Alexander Kiock, Fachbereich Standortpolitik
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