Die KI-Trainer der „Mittelstand 4.0-Kompetenzzentren“ klären mit Workshops, Unternehmensbesuchen, Vorträgen, Roadshows und vielen anderen Angeboten über Künstliche Intelligenz auf. Damit befähigen sie Unternehmen, Chancen und Herausforderung der neuen Technik zu erkennen und setzen mit ihnen zusammen konkrete Anwendungen um. Besonders relevant für den deutschen Mittelstand sind dabei die Anwendungen Intelligente Assistenzsysteme, Industrielle Analyse (Smart Data-Analysen) und intelligente Produkte und Services (KI as a Service). KI ist ein wichtiger Programmpunkt des 13. InnovationForum Smarte Technologien & Systeme am Donnerstag, 31. März, in den Donauhallen Donaueschingen.
Herr Rüb, was ist eigentlich Künstliche Intelligenz?
Künstliche Intelligenz ist der Überbegriff für Anwendungen, bei denen Maschinen menschenähnliche Intelligenzleistungen erbringen. Darunter fallen das maschinelle Lernen oder Machine Learning, das Verarbeiten natürlicher Sprache (NLP – Natural Language Processing) und Deep Learning. Die Grundidee besteht darin, durch Maschinen eine Annäherung an wichtige Funktionen des menschlichen Gehirns zu schaffen – Lernen, urteilen und Problem lösen.
Warum ist KI so wichtig und wird es unser Leben beeinflussen?
Dank Künstlicher Intelligenz können Bilderkennungssysteme im Auto schon heute Straßenschilder identifizieren oder Urlaubsfotos in unserem Smartphone nach bestimmten Motiven sortieren. Sprachassistenten verstehen unsere gesprochenen Fragen und erleichtern die Suche nach Informationen. KI-Algorithmen begreifen, welche Musik wir gern hören und schlagen uns passende Songs vor – und sie helfen, verbaut in medizinischen Geräten, Krankheitssymptome zu erkennen und die richtigen Behandlungsmethoden zu ermitteln. Es gibt jetzt schon kaum einen Bereich in der Digitalen Welt, welcher nicht in Verbindung mit KI gebracht werden kann. Viele Hersteller beginnen auch schon mit der Integration von KI in deren Produkte, wie der intelligente Kühlschrank oder die intelligente Heizungssteuerung. KI wird weiter unser Leben beeinflussen, indem es Prozesse automatisiert und monotone Aufgaben übernimmt, sodass wir mehr Zeit haben, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Zur Person
Marcus Rüb (25) ist einer der KI-Trainer im Kompetenzzentrum Textil. Er vernetzt und unterstützt dabei Unternehmen beim Einführen von KI. Rüb studierte von 2015 bis 2020 an der Hochschule Furtwangen Elektrotechnik und legte seinen Schwerpunkt in die Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen. Seit 2018 ist er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter für Künstliche Intelligenz bei der Hahn-Schickard-Gesellschaft für angewandte Forschung e.V. tätig.
Ist KI auch etwas für kleine und mittelständische Unternehmen?
Auf jeden Fall! Nicht nur Tech-Giganten wie Meta, Amazon oder Google können von Künstlicher Intelligenz profitieren. Unbewusst nutzen wir alle schon KI, sei es im Navigationssystem, beim Spam-Filter oder auch auf unseren Sozialen Medien. Faszinierend an der KI-Forschung ist, dass viele Lösungen komplett frei und kostenlos verfügbar sind. Jeder, der etwas technikaffin ist, wird schnell mit den richtigen Tools erste KI-Prototypen aufbauen können. Mit der richtigen Datenlage lassen sich Absatzmengen vorhersagen, Kundenabwanderungen verhindern oder Qualitätsprobleme in der Produktion erkennen.
Wie kann ich KI in meinen Unternehmen einführen?
Es gibt verschiedene Modelle, um KI im Unternehmen einzuführen, wie beispielsweise das 4-Phasen-Modell oder den KI-Design-Sprint. Wie ein Unternehmen KI einführen sollte, hängt auch vom Unternehmen und dessen Geschäftsmodell ab. Beispielsweise, ob man ein produzierendes Unternehmen ist oder Dienstleitungen anbietet. Ein KI-Trainer kann dabei unterstützen, individuelle Einführungsmodelle zu erstellen, und bei den ersten Schritten helfen. Wenn Sie Interesse an einem kostenlosen und unverbindlichen Beratungsgespräch haben können Sie mich gerne unter marcus.rueb@hahn-schickard.de oder 07721 943-180 kontaktieren.
Interview: Daniela Jardot
Bild: Adobe Stock