Mit einem Business Coach zu arbeiten, ist für Unternehmen und Führungskräfte heute selbstverständlich. Vom Management bis zur Personalabteilung, überall werden Menschen gebraucht, die anderen eine lösungs- und zielorientierte Begleitung sein können.
Die Fortbildung zum Business Coach (IHK) an der IHK-Akademie Südlicher Oberrhein bildet solche Experten aus – für den Einsatz im eigenen Unternehmen oder als zusätzliche Qualifikation in der Selbstständigkeit. Andrea Kirstätter aus dem dreiköpfigen Dozententeam erklärt, für wen dieses Know-how hilfreich ist.
Der Business Coach (IHK)
Die zehnmonatige Fortbildung richtet sich an Berufserfahrene, die ihre Methoden- und Sozialkompetenz im Umgang mit Kollegen, Vorgesetzten, Mitarbeitern und mit der eigenen Person weiterentwickeln möchten. Das können Unternehmer, Führungskräfte, Personalleiter und -entwickler sein, aber auch Berater, Trainer oder berufserfahrene Absolventen kaufmännischer oder technischer Studiengänge oder von Aufstiegsfortbildungen.
Die Teilnehmer lernen verschiedene Coachingmethoden und -tools kennen und diese anzuwenden. Daneben stärken sie ihre kommunikativen, sozialen und analytischen Fähigkeiten, um ihr eigenes Coaching-Profil zu entwickeln und zu stärken.
Die nächste Weiterbildung zum Business Coach (IHK) startet am 23. März 2023.
Infos und Anmeldung unter www.ihkakademie.com
Sie selbst waren Führungskraft, Unternehmerin und haben den Ansatz der Wirtschaftlichen Kommunikation entwickelt. Was steht im Fokus, wenn Sie in Ihrem dreiköpfigen Dozententeam Coaches ausbilden?
Coaching ist Hilfe zur Selbsthilfe. Der Großteil unserer Teilnehmenden sind Führungskräfte oder Unternehmer und Unternehmerinnen, die Mitarbeitende führen. Mit einer coachenden Haltung gelangt man in eine Position, aus der heraus man Menschen entwickeln kann.
Ist die Welt früher ohne Coaches ausgekommen?
Sehr gut. Aber das war eben eine andere Welt. Heute kommen junge Menschen schon ganz anders aus der Schule: Sie sind selbstständiger, ihre Welt ist nicht mehr so eng gefasst. Auch wenn es Hierarchien gibt, erlauben diese Widerspruch. Und hier ist das Coaching nötig – damit aus Widerspruch nicht Konflikt wird. Insgesamt trägt die Ausbildung zum Coach dazu bei, Menschen zufriedener zu machen.
Wie ist der IHK Business Coach aufgebaut?
Wir geben unseren Teilnehmern Werkzeuge an die Hand, damit sie ihren Mitarbeitenden die Fragen stellen können, die diesen wiederum bei der Weiterentwicklung helfen. Dazu gehören Elemente wie systemisches Denken und Handeln, wir bearbeiten Themen wie Selbstverständnis und Selbstführung im Coaching, wir untersuchen Kommunikationsmodelle wie Transaktionsanalyse oder Gewaltfreie Kommunikation und wir betrachten, wie man sich nach dieser Ausbildung eventuell als Coach selbstständig machen kann. Wobei dahin meist ein langer Weg führt.
Seit wann bietet die IHK diese Ausbildung an und welche Erfahrungen haben Sie gemacht?
2023 gehen wir in die vierte Runde. In der Vergangenheit haben wir Teilnehmende mit den unterschiedlichsten Motivationen erlebt. Zum Beispiel hatte der Inhaber eines Versicherungsbüros den Wunsch, seine Kunden besser verstehen zu können. Wir haben aber auch Fachkräfte, die ihre Kommunikationsfähigkeiten schulen und näher bei ihren Mitarbeitern sein wollten.
Laut Statistik sind Coaching-Mandate in den letzten beiden Jahren deutlich zurückgegangen. Warum?
Die Pandemie hat die Menschen erst einmal in Schockstarre versetzt. Wenn man in der eigenen Mannschaft einen extremen Wandel bewältigen muss, hat das Priorität. Wir beobachten allerdings, dass gleichzeitig die Konfliktkommunikation wichtiger wird: Die Menschen sind im Homeoffice, Führungskräfte müssen vertrauen, das Team bleibt häufig auf der Strecke und so weiter. Das will alles bewältigt sein.
Die Fragen stellte Doris Geiger.