Die ungewisse Zukunft der Schienenachse Stuttgart-Zürich beschäftigt den regionalen Mittelstand. Einerseits muss die „Gäubahn“ die Anbindung an die Landeshauptstadt sichern, andererseits den Austausch von Waren zwischen Deutschland und der Schweiz fördern. Beides ist aus Sicht der IHK Hochrhein-Bodensee sowie weiterer Anreiner-IHKs aktuell nicht gewährleistet. Im Vorfeld zur Versammlung des Interessensverbandes Gäu-Neckar-Bodensee-Bahn erneuert die Wirtschaft deshalb ihre Haltung: Wird die Gäubahn vom Hauptbahnhof Stuttgart abgebunden, erwartet die Wirtschaft Kompensationen.
Während der Arbeiten an der Gäubahn könnten die Zulaufstrecken für Reisende ertüchtigt werden. Und wenn die Bahn nicht leistungsfähig im Bereich Gütertransport ist, so muss der Lang-Lkw in Baden-Württemberg endlich flächendeckend auf die Fernstraße kommen.
„Hier ist die Politik dringend gefordert“, sagt Claudius Marx, Hauptgeschäftsführer der IHK Hochrhein-Bodensee. „Unsere regionale Wirtschaft schaut neidvoll auf die Nachbarn in der Schweiz. Dort wird den Transit- und Pendlerverkehren in vorausschauender Weise die Bedeutung eingeräumt, die sie für eine funktionierende und wettbewerbsfähige Wirtschaft haben. Die Interessen von Bevölkerung und Wirtschaft sowohl in den urbanen Zentren als auch in den ländlichen Regionen werden gleichermaßen berücksichtigt – und dies nicht nur während der Baumaßnahmen, sondern auch nach Fertigstellung. Für die Gäubahnstrecke darf nichts anderes gelten, bei der absehbar langen Zeit der Baumaßnahmen zumal.“
Text: red
Bild: Deutsche Bahn AG/Benedikt Stahl