
Was zeichnet radikale Innovatoren aus? Wie kommen sogenannte Sprunginnovationen zustande? Fünf Industrieunternehmen aus der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg haben die Suche nach Antworten im Rahmen einer Studie des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) mit ihrem unternehmerischen Know-how unterstützt. „Sprunghafte Innovationsschübe sind häufiger als gedacht, in der Politik und Öffentlichkeit aber zu wenig bekannt.“ Dieses Fazit zieht Daniela Jardot, IHK-Referentin für Innovation und Technologie.
Zwar ist die Zahl der Unternehmen, die fähig sind, eine radikal neue Technik auf neuen Märkten zu platzieren, insgesamt eher klein. Allerdings kann auch ein schrittweise verbessertes Produkt („inkrementelle Innovation“), wie beispielsweise eine Schutzmaske, einen sprunghaften Anstieg in der Nachfrage erleben und somit eine Sprunginnovation sein. Es besteht auch kein zwingender Grund, pausenlos vollkommen neue Produkte („radikale Innovation“) zu generieren, da die Aufnahmebereitschaft der Konsumenten und Märkte dafür begrenzt ist. Volkswirtschaftlich gesehen spielen radikale Neuheiten jedoch eine unverzichtbare Rolle. Und zwar dann, wenn bahnbrechende Technologien nicht nur auf dem Papier existieren, sondern weiterentwickelt und zu Massenprodukten gebracht werden.
„Eine ‚disruptive Innovation‘, die zu einer sprunghaft steigenden Nachfrage mit marktverändernder Wirkung führt, ist in Deutschland eher die Regel als die Ausnahme“, sagt Daniela Jardot. Dabei finde die Disruption bei den befragten Unternehmen oft in hochspezialisierten Geschäftsbeziehungen mit anderen Firmen statt. Diese B2B-Märkte seien keine Massenmärkte, die das Erleben der Konsumenten verändern, sondern beeinflussten vielmehr die Gewohnheiten von Produzenten. Sprunginnovationen seien daher in der Öffentlichkeit nicht so präsent, wie ihre Bedeutung es vermuten ließe.
Die Studie kommt zu dem Schluss, dass Politik und forschende Betriebe sich verstärkt austauschen sollten, so die IHK-Expertin. Zielsetzung müsse die Früherkennung von Potenzialen und das zielgenaue und zeitlich begrenzte Fördern innovativ agierender Unternehmen sein. Gerade, wenn es sich um risikobehaftete Innovationen handle. „Schließlich wissen Unternehmen meist nicht gleich zu Beginn, welche Neuheiten disruptive Qualität haben und welches finanzielle Risiko dadurch besteht“, so Jardot.
Fünf Innovatoren aus der Region unterstützen die Studie
Fünf der 70 teilnehmenden Unternehmen stammen aus der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg. „Wir sind stolz, solche hochinnovativen Unternehmen hier in der Region zu wissen“, betont Daniela Jardot. Mit einem einstündigen Interview haben teilgenommen: Karl Storz SE & Co. KG (Tuttlingen), Minebea Mitsumi Technology Center Europe GmbH (Villingen-Schwenningen), Spreitzer GmbH & Co. KG (Gosheim), TK Elevator Innovation and Operations GmbH (Rottweil) und Wiha Werkzeuge GmbH (Schonach).
Ja
Die Ergebnisse der Studie sind abrufbar unter www.ihk-sbh.de
Kontakt:
Daniela Jardot, Fachbereich Innovation | Technologie
Telefon: 07721 922-126
Mail: jardot@vs.ihk.de