Die IHK lebt vom Engagement und der Zusammenarbeit mit ihren Mitgliedern, die durch ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten aktiv die Zukunft der Wirtschaft mitgestalten. Die Ehrenamtlichen aus den Unternehmen der Region helfen, die Themen zu erkennen, die der regionalen Wirtschaft wichtig sind. In dieser Serie kommen Tätige aus dem jeweiligen Bereich zu Wort und berichten über die zahlreichen Einsatzmöglichkeiten als Ehrenamtliche.
Die sieben Ausschüsse der IHK Hochrhein-Bodensee helfen der Kammer dabei, ein Stimmungsbild der Wirtschaft in der Region zu erhalten. Sie decken Bereiche wie Außenwirtschaft, Industrie, Berufsbildung Tourismus, Handel, Recht und Steuern ab. Die IHK übergibt aktuelle Themen zur Diskussion und Meinungsbildung an die Ausschüsse, um sich mit der Rückmeldung an die Politik wenden zu können. Die Ausschussmitglieder sind Unternehmer, deren fachliche Ausrichtung zum Inhalt des Ausschusses passt. Sie profitieren wiederum vom Netzwerk und Austausch während und auch nach den Ausschussversammlungen.
Gunter Stockkamp, der mit seinen zwei Brüdern und Geschäftsführer Christian Krauss das Familienunternehmen SLG Kunststoff GmbH in Bernau leitet, ist seit mehreren Jahren Mitglied im Industrie- und Umweltausschuss und hat uns unter anderem erklärt, warum ihm das Ehrenamt große Freude bereitet.
Gunter Stockkamp
Gunter Stockkamp, 65, stammt aus St. Blasien. Er ist gelernter Industriekaufmann und absolvierte die Weiterbildung zum Industriefachwirt. Seit 38 Jahren arbeitet er im elterlichen Betrieb, der SLG Kunststoff GmbH, und leitet mit seinen zwei Brüdern die Firma. Das Unternehmen wurde 1978 von seinem Vater in Bernau gegründet, in dem mittlerweile schon Familienmitglieder aus der dritten Generation in leitender Funktion tätig sind.
Herr Stockkamp, wie kamen Sie zu Ihrer Tätigkeit im Ausschuss?
Gunter Stockkamp: Vor ungefähr zehn Jahren hat mich Alexander Graf, Leiter der Abteilung Standortpolitik bei der IHK Hochrhein-Bodensee, angesprochen und gefragt, ob ich Interesse hätte, Mitglied beim damaligen Industrieausschuss zu werden. Ich bin zu einer Sitzung gegangen und war begeistert. Bis zum heutigen Tag bereitet es mir viel Freude, an den Sitzungen teilzunehmen. Vor knapp einem Jahr wurden der Industrie- und der Umweltausschuss zusammengelegt. Seitdem sind die Sitzungen noch interessanter, weil die Themen sich überschneiden und die Diskussionen sehr spannend sind.
Was sind Ihre Aufgaben im Ehrenamt?
Ich gehe zu den Sitzungen, die zwei Mal im Jahr stattfinden. Zwischen 15 und 20 Mitglieder kommen meistens zusammen. Dort diskutieren wir über Schwerpunktthemen, wobei jeder seinen Beitrag einbringen kann. Alexander Graf fasst diese Themen zusammen und stellt sie der Vollversammlung vor. Er präsentiert bei den Ausschusssitzungen außerdem den jeweiligen Konjunkturbericht. Tolle Nachmittage, an denen ich verschiedene Menschen kennenlerne und wir gemeinsam aktuelle Themen besprechen und regen Erfahrungsaustausch betreiben.
Nun haben Sie schon einige positive Aspekte des Ehrenamts angesprochen. Was sind weitere Vorteile, sich im Ausschuss zu engagieren?
Mir persönlich macht es einfach Freude, aktiv teilzunehmen. Ich kann mich einbringen und begegne unheimlich tollen Persönlichkeiten, die ich sonst nicht kennenlernen würde.
Durch das große Netzwerk, das die IHK und ihre Mitglieder mit dem Ausschuss bietet, ergeben sich spannende Möglichkeiten und Kontakte zur Wirtschaft, Politik und Verwaltung. Dadurch kann ich aktiv am Geschehen mitwirken und so die Wirtschaft in unserer Region vertreten und unterstützen. Es erweitert den eigenen Horizont.
Wem würden Sie eine Mitgliedschaft empfehlen?
Ich finde wichtig, dass man als Mitglied im Tagesgeschäft tätig ist. Sie müssen nicht unbedingt Geschäftsführer oder Inhaber eines Unternehmens sein, sondern können auch leitender Angestellter sein, der Einblick ins aktuelle Geschehen hat. Das ist wichtig, weil wir im Ausschuss Themen diskutieren, die zurzeit alle in ihren Unternehmen beschäftigen.
Es sollten Menschen sein, die Spaß am Ehrenamt haben und sich die Zeit nehmen, zu den Sitzungen zu gehen. Man sollte Freude haben, neue Leute kennenzulernen und aktiv am wirtschaftlichen Geschehen mitgestalten wollen.
Sie sind nicht nur im Ausschuss und in der Vollversammlung ehrenamtlich tätig, sondern haben sich auch in mehreren Vereinen engagiert. Warum ist das Ehrenamt generell so wichtig?
Ich finde, ein Ehrenamt ist ein kostenloser Beitrag an die Gesellschaft. Die Gesellschaft profitiert davon, besonders im ländlichen Raum, wo einem nicht alle möglichen Angebote zur Verfügung stehen. Wenn sich jemandem die Gelegenheit bietet, ein Ehrenamt auszuführen, dann sollte er sie ergreifen und die IHK bietet eben die Möglichkeit, sich zu engagieren.
Ich persönlich habe in meinem Leben schon sehr viel Schönes erleben dürfen. Mit der Ausübung eines eigenen Ehrenamtes kann man der Gesellschaft wieder etwas zurückgeben.
Interview: Janne Bock
Bild: Amazon – Trueffelpix
Bei Interesse an einer Mitgliedschaft in einem Ausschuss gibt es hier weitere Informationen:
Alexander Graf, Geschäftsfeld Standortpolitik, Geschäftsführer, Leiter
Telefon: 07622 3907-213
Mail: alexander.graf@konstanz.ihk.de