Der 25-jährige Johannes Linsenmeier gehört zu den drei Besten seines Jahrgangs in seinem Bereich. Für diese herausragende Leistung wird er mit einem Preisgeld von 1.000 Euro belohnt – von dem er die Hälfte an einen Verein spendet, der sich mit dem Ausgleich von Bildungsungleichheit und mit Antirassismus beschäftigt. IHK-Vizepräsidentin Brigitta Schrempp überreichte dem jungen Ingenieur aus Freiburg Ende Dezember den IHK-Förderpreis 2021 für herausragende Leistungen im Studiengang Verfahrenstechnik an der Hochschule Offenburg.
Mit der Bahn und dem Fahrrad ist der Freiburger Hochschulabsolvent zur Preisübergabe nach Lahr gereist. „Ich fahre bewusst kein Auto, da ich innerhalb Freiburgs und auch für Reisen außerhalb der Stadt mit dem Fahrrad und den öffentlichen Verkehrsmitteln sehr gut zurechtkomme“, sagt Johannes Linsenmeier, dem die Umwelt und der Kampf gegen den Klimawandel sehr am Herzen liegen. Sein Ziel ist es, die Energiewende aktiv mitzugestalten. Aus diesem Grund und weil der Studiengang sehr breit aufgestellt ist, hat sich Linsenmeier für Verfahrenstechnik entschieden.
In Bezug auf seine Leistung merkt Johannes Linsenmeier an, dass er diese zu einem großen Teil auch seinen Privilegien zu verdanken habe. Bildungschancen und Erfolg hängen leider noch immer sehr stark von Faktoren wie Hautfarbe oder Bildung der eigenen Familie ab. Linsenmeier setzt auch hier ein Zeichen und unterstützt mit 500 Euro einen Verein, der sich für Gerechtigkeit und Chancengleichheit einsetzt.
Aktuell ist Johannes Linsenmeier noch für ein halbes Jahr beim Fraunhofer Institut für solare Energiesysteme in Freiburg tätig, bevor er eine neue Herausforderung im Bereich der erneuerbaren Energien annimmt. „Ich möchte die Energiewende nach vorne bringen und noch meinen Master machen“, erklärt der 25-Jährige. Man spürt, dass viel Begeisterung und Leistungswille dahinterstecken. Da die Bekämpfung des Klimawandels derzeit größtenteils nicht an den technischen Möglichkeiten, sondern am politischen Willen scheitert, ist der junge Ingenieur auch politisch aktiv in der Klimaschutzbewegung.
Natürlich haben auch Linsenmeier und seine Kommilitonen wie alle anderen Schüler, Studenten und Berufstätigen unter den Auswirkungen der Coronapandemie gelitten. Bei seinem Studiengang betraf dies vor allem die praktische Arbeit im Labor. Wo normalerweise im Team gearbeitet und viel experimentiert wird, mussten in diesem Jahr virtuelle Möglichkeiten gefunden werden. „Die Dozenten haben das aber sehr gut gemacht, und am Ende konnten wir doch noch einen Blick ins Labor werfen“, sagt Linsenmeier, der insgesamt sehr positiv in die Zukunft blickt.
Brigitta Schrempp, die als Vorstandssprecherin der Bürgerenergiegenossenschaft E-Werk Mittelbaden und bei ihrer Tätigkeit als Ortsvorsteherin der Gemeinde Friesenheim-Heiligenzell ebenfalls sehr stark in das Thema erneuerbare Energien eingebunden ist, freut sich sehr über die ehrgeizigen Ziele und wünscht dem erfolgreichen Absolventen alles Gute für seine Zukunft.
Text: naz
Bild: Schrempp EDV
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Student Johannes Linsenmeier nimmt von IHK-Vizepräsidentin Brigitta Schrempp die Urkunde, die seinen Förderpreisgewinn bescheinigt, entgegen.