Die Herausforderungen für mittelständische Unternehmen bleiben groß. Einerseits ist der Konjunktureinbruch durch die Coronapandemie noch nicht aufgeholt, andererseits führt der Ukraine-Krieg zu akuten Verwerfungen von Lieferketten und Handelsbeziehungen. Die Teuerung bei Energie und Rohstoffen sorgen den Mittelstand ebenso, wie die dünne Personaldecke durch Coronainfektionen und den strukturellen Bedarf an Fachpersonal. In einem gemeinsamen Arbeitsgespräch skizzierten die SPD-Bundestagsabgeordnete Derya Türk-Nachbaur und das IHK-Präsidium Lösungswege.
„Als leidenschaftliche Europäerin bin ich entsetzt, dass Krieg als Mittel der Konfliktlösung eingesetzt wird“, betonte IHK-Präsidentin Birgit Hakenjos zum
Gesprächsauftakt. Es gelte das Primat der Politik. Gleichzeitig müssten die Auswirkungen auf mittelständische Unternehmen politisch bestmöglich abgefedert werden. „Die Teuerung bei Energie und Rohstoffen belastet unsere IHK-Mitglieder extrem. Die Planungssicherheit bei Lieferketten und Vorleistungen ist kaum aufrechtzuhalten“, erläuterte Birgit Hakenjos.
Branchenübergreifende Kraftanstrengung begleiten
Der Mittelstand tue alles Mögliche, seine Verbindlichkeiten gegenüber Kunden zu erfüllen, Beschäftigte mit Arbeit zu versorgen und Jugendliche in Ausbildung zu bringen. Diese branchenübergreifende Kraftanstrengung gelte es zu begleiten: beispielsweise mit einer Ausweitung des steuerlichen Verlustrücktrages von Geschäftsjahren oder branchenspezifischen Lösungen gegen die Teuerung der Energieversorgung.
Derya Türk-Nachbaur versprach einen konsequenten Einsatz für den Wirtschaftsstandort Schwarzwald-Baar-Heuberg. „Jeder politische Verteilungsspielraum wird von Ihnen und den Beschäftigten erwirtschaftet“, sagte die Bundestagsabgeordnete. Der Ausbau der Standortattraktivität sei deshalb in der Regierungsarbeit fest verankert. „Genehmigungen, Prozesse und Verfahren sollen sich beschleunigen. Damit dies gelingt, brauchen wir Breitband und Mobilfunk flächendeckend. Wir wollen dadurch eine nachhaltige und erfolgreiche Transformation der Wirtschaft ermöglichen“, führte Derya Türk-Nachbaur weiter aus. Diese Maßnahmen müssten zügig umgesetzt werden. Dadurch könnten Verkehrs- und Bauprojekte schneller realisiert werden und Unternehmen sich schneller entwickeln. „Darüber hinaus werden wir auch weiterhin branchenspezifische Maßnahmen ergreifen“, erklärte Türk-Nachbaur. Beispielsweise mit Bundesförderungen für Innenstadtprojekte oder Qualifizierungsprogrammen für Beschäftigte.
IHK-Präsidium und Türk-Nachbaur vereinbarten einen regelmäßigen Austausch. „Die Herausforderungen des Wirtschaftsstandortes Deutschland brauchen das entschlossene Vorgehen aller Akteure aus Politik und Wirtschaft. Umso wichtiger ist ein guter Draht und das regelmäßige Gespräch“, ist das gemeinsame Fazit von Derya Türk-Nachbaur und Birgit Hakenjos.
Text: Hi
Bild: Philipp Hilsenbek
Bild: Derya Türk-Nachbaur traf sich mit dem IHK-Präsidium zu einem Arbeitsgespräch. Von links: IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Albiez, die IHK-Vizepräsidenten Thomas Butsch und Steffen P. Würth, IHK-Vizepräsidentin Bettina Schuler-Kargoll, Derya Türk-Nachbaur MdB, IHK-Präsidentin Birgit Hakenjos sowie die IHK-Vizepräsidenten Achim Scheerer und Harald Marquardt.
Philipp Hilsenbek | Fachbereich Standortpolitik
Telefon: 07721 922-126
Mail: hilsenbek@vs.ihk.de