
Eine neue Qualifizierung der IHK zeigt auf, wie sich das Potenzial digitaler Technologien in der Industrie ideal nutzen lässt. Der Fokus der Aufstiegsfortbildung liegt auf Digitalisierung und Vernetzung. Neben einem zukunftsorientierten Abschluss erhalten Fachkräfte damit auch die Chance auf einen Meistertitel. Der technologische Wandel in der Industrie schreitet voran. Fachkräfte stehen vor der Herausforderung, immer komplexere Produktionsprozesse mit der digitalen Transformation in Einklang zu bringen. Dafür braucht es Fach- und Führungskräfte, die fit für die nächsten Etappen der Industrie 4.0 sind, um Themen wie den Einsatz künstlicher Intelligenz auf die Produktionspraxis zu übertragen.
Für Klaus Trayer, Ausbildungsleiter bei Doll Fahrzeugbau in Oppenau, steht fest: „Jedes Unternehmen wird zwar seinen eigenen Weg finden (müssen), aber eines ist sicher: Es braucht Spezialisten, die mit ihrem Know-how die Möglichkeiten der Digitalisierung transparent machen, die jeweiligen Bedarfe in verbesserten Workflow umsetzen und ihre Kollegen bei der „smarten Revolution“ begleiten. Schlussendlich werden diese Spezialisten auch zur Wettbewerbsfähigkeit der jeweiligen Unternehmen entscheidend beitragen“, weiß der Experte. Um die dafür benötigten Spezialisten auszubilden, haben die IHKs in enger Zusammenarbeit mit Wirtschaftsexperten aus der Praxis jetzt den Lehrgang „Geprüfte/-r Meister/-in – Vernetze Industrie“ geschaffen. Diese Weiterbildung setzt exakt an den Schnittstellen von IT, Mechanik und Elektronik an. „Der/Die Meister/-in für vernetzte Industrie hat den Überblick über den gesamten Ablauf, kommuniziert mit den Fach- und Führungskräften aus der Fertigung und den IT-Experten. Zudem verantwortet er/sie Prozesse im Zusammenspiel der analogen Fertigung und der Digitalisierung und führt dazu interdisziplinäre Teams“, erklärt Orestis Theodorou, Fachbereichsleiter Technische Weiterbildung in der IHK-Akademie Südlicher Oberrhein. Bedarf an den Spezialisten für Vernetzte Industrie sieht er bei vielen der stark mittelständisch geprägten Unternehmen in der Region, vor allem bei Unternehmen aus dem Fahrzeug- und Maschinenbau, deren Zulieferern sowie der Logistik.
Der neue Berufsabschluss umfasst die Themenfelder Projekt- und Prozessmanagement in der Produktion, Logistik und Service, IT-Kompetenzen in der vernetzten Industrie mit IT-Sicherheit und Datenschutz, Management und Führung, hier speziell das Führen von interdisziplinären Projektteams. „Die IHK-Akademie Südlicher Oberrhein bietet die Qualifizierung als erste Bildungseinrichtung in der Region an“, betont Theodorou. Startschuss für den knapp zwei Jahre dauernden berufsbegleitenden Lehrgang ist am 12. Juni. Zu diesem Termin laufen zwei Kurse parallel sowohl in Offenburg als auch in Freiburg an. Unterrichtstage sind jeweils Mittwoch und Samstag.
Text: heo
Bild: aldomurillo – iStock
Weitere Informationen zum Lehrgang sowie die Zulassungsvoraussetzungen zur Prüfung unter www.suedlicher-oberrhein.ihk.de/vernetzteindustrie
Ansprechpartner:
Orestis Theodorou
Telefon: 0781 9203-560
Mail: orestis.theodorou@freiburg.ihk.de