Die Fachkräftelücke in der Region ist riesig, die Betriebe suchen händeringend nach qualifiziertem Personal. Der Abbau von bürokratischen Hürden und die Schaffung guter Rahmenbedingungen für Zuwanderung sind daher das Gebot der Stunde. Daher haben die Landkreise Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen, der Ortenaukreis, die Stadt Freiburg sowie die Handwerkskammer Freiburg und die IHK Südlicher Oberrhein ein gemeinsames Bekenntnis zur Fachkräftezuwanderung verfasst.
Alle Beteiligten verpflichten sich zu Maßnahmen, um angesichts des demografischen Wandels und des steigenden Bedarfs an qualifizierten Arbeitskräften dem Fachkräftemangel aktiv entgegenzusteuern, die Attraktivität der Region als Arbeitsort zu steigern und die Wirtschaftskraft der Region zu erhalten und auszubauen. Die Akteure wollen folgende Maßnahmen verfolgen und vorantreiben, um zu einer gelingenden Fachkräftezuwanderung in die Region beizutragen: die Zusammenarbeit und den Informationsaustausch mit allen relevanten Stellen intensivieren, die Netzwerkbildung zwischen den Institutionen forcieren, die Attraktivität der Region steigern und Hilfeleistungen für die Unternehmen bieten.
„Für eine Sicherung des Standorts südlicher Oberrhein ist es unumgänglich, dass Politik, Wirtschaft und Verwaltung zusammenwirken, um die dringend benötigten Arbeits- und Fachkräfte zur Zuwanderung zu ermutigen, sie in den Arbeitsmarkt und sozial gut zu integrieren und sie damit auch in der Region zu halten“, sind die Unterzeichner der Resolution überzeugt. „Wir sind davon überzeugt, dass eine engere Zusammenarbeit und die Umsetzung dieser Maßnahmen zu einer erfolgreichen Fachkräftezuwanderung in die Region führen werden“, sagt Dieter Salomon, Hauptgeschäftsführer der IHK Südlicher Oberrhein.
Es bestünden große Standortunterschiede zwischen den Landkreisen und Kreisstädten der Region, stellt Landrätin Dorothea Störr-Ritter vom Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald fest: „Wir müssen zusammenwirken, um die Region insgesamt für internationale Fachkräfte attraktiver zu machen. Dazu gehört die Verfügbarkeit von Stellenangeboten, die Unterstützung von Zugewanderten bei der Integration in den Arbeitsmarkt, aber auch im Sozialen, am zukünftigen Lebens- und Arbeitsort.“
Eine große Herausforderung für die Unternehmen und internationalen Fachkräfte sei nach wie vor die Dauer der Verwaltungsverfahren sowie die verschieden gelagerten Zuständigkeiten in Behörden bei der Anerkennung ausländischer Qualifikationen. „Effektive und gut ausgestattete Ausländerbehörden und Anerkennungsstellen sind ein wichtiger Standortfaktor. Wichtig ist auch, dass Verfahren durch Vereinfachung und Entbürokratisierung beschleunigt werden“, sagt Martin Horn, Oberbürgermeister der Stadt Freiburg.
Ein wichtiger Baustein bei der Umsetzung der geplanten Maßnahmen sei das Welcome Center Südlicher Oberrhein, das seit Mai gemeinsam von der IHK Südlicher Oberrhein und der Handwerkskammer Freiburg erfolgreich betrieben wird. „Mit vielen Beratungsangeboten für die Unternehmen und internationale Fachkräfte aus dem In- und Ausland und stets verlässlichen Informationen über gesetzliche Bestimmungen aus einer Hand bedienen wir die konkreten Bedarfe der Betriebe“, sagt Johannes Ullrich, Präsident der Handwerkskammer Freiburg.
„Für den Landkreis Emmendingen ist es von großer Bedeutung, dass das Welcome Center in der Fläche noch bekannter wird, um für Betroffene eine Anlaufstelle zu bieten und die Unternehmen zu unterstützen“, sagt Hanno Hurth, Landrat des Landkreises Emmendingen. „Ich begrüße die enge Zusammenarbeit der Landkreise, der Stadt Freiburg und der Kammern. Eine erfolgreiche Fachkräftegewinnung kann nur gelingen, wenn alle beteiligten Stellen einbezogen werden – so auch die Regierungspräsidien und Anerkennungs- und Qualifizierungsstellen“, sagt der Landrat des Ortenaukreises, Frank Scherer.
Text: tas
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Die Resolution zur Fachkräftezuwanderung ist auf den Internetauftritten aller Beteiligten veröffentlicht, auch auf den Webseiten der IHK – als PDF zum Downloaden.