Die Vollversammlung hat in ihrer Sitzung Mitte März auch die aktuellen Geschehnisse in der Ukraine thematisiert. Das Meinungsbild der Mitglieder dazu war einhellig.
Die Vollversammlung der IHK Südlicher Oberrhein verurteilt entschieden den Krieg, den Putin gegen die Ukraine führt. Sein Angriff richtet sich nicht nur gegen ein demokratisches Land, das sich für eine Orientierung nach Westen entschieden hat. Dieser Krieg bedroht alle Länder mit liberalen Demokratien. Deshalb tragen wir die Sanktionen gegen Russland allesamt mit – in dem Wissen, dass sie auch uns selbst treffen. Das ist der Preis, den wir zahlen, um Freiheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit gegen ihre Feinde zu verteidigen. Die deutsche Industrie ist schon jetzt in ihrer ganzen Breite betroffen. Die durch den Krieg verursachten Störungen der Lieferketten sowie das Fehlen von Rohstoffen und Vorprodukten führen bereits in vielen Branchen zu Produktionsausfällen, Kosten- und Preissteigerungen.
Die sich momentan auf Rekordniveau befindenden Energie- und Spritpreise treffen nicht nur die Verbraucher:innen, sondern akut einige Wirtschaftsbranchen ganz existenziell. So beispielsweise die Transport- und Verkehrsbranche, die Taxiunternehmen sowie das Speditionsgewerbe. Diese können ihre Mehrkosten nicht einfach an die Kund:innen weiterreichen. Das Speditionsgewerbe, das vor dem Krieg schon einen massiven Mangel an Lkw-Fahrern beklagte, ist durch den Ausfall vieler ukrainischer Mitarbeitender dabei doppelt betroffen. Bilder von leeren Supermarktregalen und leeren Tankstellen, wie wir sie aus Großbritannien als Folgen des Brexits kennen, scheinen auch bei uns nicht mehr ausgeschlossen.
Der Staat muss nun rasch durch geeignete Maßnahmen unterstützend tätig werden. Es braucht deshalb besonders schnell wirkende und unbürokratische Lösungen, die zügig bei den betroffenen Unternehmen ankommen und das Schlimmste verhindern.“
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