
Es war nicht leicht, ein geeignetes Objekt zu finden. Aber klein beizugeben ist nicht die Sache von Yannick Traut. Der 29-jährige Küchenmeister und Gastronom wollte mit zehn Jahren Koch und mit 15 selbstständig werden. Was die Zeitschiene angeht, hat er sein Ziel verfehlt. Aber letztlich ist es ihm doch gelungen. Nach Verhandlungen mit 40 Gastronomen, die ihren Betrieb übergeben wollten, hat er es geschafft: Jetzt ist Traut der Chef im Landhaus Donautal.
Die Karriere von Yannick Traut kann sich sehen lassen. Bei keinem geringeren als dem renommierten Küchenkünstler Jörg Sackmann in Baiersbronn-Schwarzenberg hat er gearbeitet. Er war Commis de cuisine im Steinheuers Restaurant bei Hans-Stefan Steinheuer in Bad Neuenahr-Heppingen. 2013 hat er bei der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg die Prüfung zum Küchenmeister als Jahrgangsbester abgeschlossen. Den Kochlöffel schwang er dann in mehreren Restaurants, die übrigens mehrere Sterne aufzuweisen hatten.
Magazin "Nachfolgezeit"
Über diese und weitere Themen informiert das neue Magazin „Nachfolgezeit“ der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg, welches in der zweiten Jahreshälfte veröffentlicht wird. Porträts von Unternehmensnachfolgen aus der Region, wertvolle Informationen und Interviews mit Fachleuten bieten Impulse und Hilfe für Unternehmerinnen und Unternehmer der Zukunft. „Unser Magazin ist ein inspirierendes und praktisches Handbuch für alle, die sich mit der Unternehmensnachfolge beschäftigen“, sagt IHK-Expertin Marlene Hauser. Das Magazin und weitere Informationen werden demnächst auf unserer Webseite abrufbar sein: www.ihk-sbh.de.
Als sich Yannick Traut endgültig entschied, sich selbstständig zu machen, da wurde ihm mitnichten der „rote Teppich“ ausgerollt. Unzählige Betriebe, die eine Übernahme anboten, hat er kontaktiert. Hier hat der Preis nicht gestimmt, dort das Haus an sich – über manches negative Erlebnis will er lieber nicht sprechen. Aber Traut hat nicht aufgegeben und schließlich das Landhaus Donautal gefunden. Ein guter Platz für einen Gastronomen, der für hohe Qualität und Regionalität steht.
In Fridingen kann Yannick Traut jetzt sein eigenes Konzept umsetzen. Das Wild auf den Tellern seiner Gäste kommt seither von Jägern aus der Gegend. Ein Bauer aus der Nachbarschaft züchtet nun auch für ihn die „Alb-Sau“, deren Fleisch der 29-jährige Gastronom in seiner Küche veredelt. „Qualität ist bei mir das oberste Gebot“, sagt Traut. „Genuss durch Heimat und Handwerk“ lautet sein Motto, wenn er über die Spezialitäten spricht, die er verarbeitet und seinen Gästen anbietet.
Am 8. April vergangenen Jahres hat Yannick Traut an der Veranstaltung „Unternehmensnachfolge in der Gastronomie“ teilgenommen, um den Teilnehmern von seiner Nachfolgeerfahrung aus der Praxis zu berichten. Das Thema Nachfolge wird auch in der Gastronomie immer mehr an Bedeutung gewinnen.
Allein schafft Küchenmeister Traut die Arbeit im Landhaus Donautal freilich nicht. Seine Ehefrau Veronica Traut (30) zeichnet für den Service verantwortlich, und zahlreiche feste Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Aushilfen sorgen dafür, dass sich die Gäste wohl fühlen. Wer dann nach einem ausgezeichneten Essen zu müde ist, nach Hause zu fahren, der findet im Landhaus Donautal auch ein Gästezimmer.
Text: JW
Bild: Michael Kienzler
Marlene Hauser, Existenzgründung | Unternehmensförderung und Nachfolge
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