Es heißt zwar, dass Papier geduldig sei, aber das gilt auch für Onlineangebote. Wer auf einem Business-Portal nach vorteilhaften Kontakten sucht oder offen für eine neue Arbeitsstelle ist, will sich möglichst gut präsentieren. Hinweise auf Zertifikate, Auszeichnungen oder Titel sind da Gold wert. Doch ob die immer stimmen? „Da kommen digitale Zertifikatsnachweise ins Spiel“, sagt Ulrike Fröhlich, Leiterin Weiterbildung am Bildungszentrum der IHK Hochrhein-Bodensee.
Bezeichnet werden die digitalen Zertifikatsnachweise in ihrer Nutzung als „Open Badges“. Die kleinen Grafiken mit digitalem Innenleben eignen sich für Social-Media-Accounts, E-Mail-Signaturen und eigene Webseiten. Denn – und das macht sie so besonders – die Open Badges sind individuell verlinkt und damit nachprüfbar. Wer auf die kleine Grafik klickt, erhält das dazugehörige Zertifikat angezeigt. Zu den Informationen, die auf dem digital vernetzen Nachweis zu finden sind, gehören in erster Linie die Hinweise, ob das Badge und ob der Empfänger des Badges gültig sind. Danach werden der Name des Zertifikats, der volle Name des Empfängers und ein Teil seiner E-Mail-Adresse genannt, der Aussteller und die Kriterien für den Erhalt des Zertifikats sowie das Vergabedatum. „Man kann also sehr leicht prüfen, ob die betreffende Person, die ein Badge für sich in Anspruch nimmt, auch tatsächlich dieses führen darf – und bei welcher Institution er oder sie den Lehrgang absolviert hat“, beschreibt Ulrike Fröhlich die Vorteile.
Hinter der Idee der Open Badges steht die Mozilla Foundation, die gemeinsam mit der MacArthur Foundation dieses Format entwickelt hat, informiert die DIHK-Gesellschaft für berufliche Bildung. Weiter heißt es da, dass die Open Badges den Anforderungen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) entsprechen, wenn es sich bei der ausgebenden Instanz um eine europäische Bildungseinrichtung handelt, die ihre Daten auf einem Server mit Standort in Europa speichert. Zu diesen zählen die Industrie- und Handelskammern in Deutschland.
Das Interesse an der digitalen Zertifizierung im Kammergebiet der IHK Hochrhein-Bodensee zieht langsam an, merkt Ulrike Fröhlich: „Es ist noch nicht so bekannt, auch weil wir erst im vergangenen Jahr damit begonnen haben. Wir werden das nun allerdings ausbauen, denn ich bin überzeugt, dass diese digitale Sichtbarkeit an Bedeutung gewinnen wird.“
In den kommenden Wochen beginnen drei Onlinezertifikatslehrgänge der IHK Hochrhein-Bodensee: Am 7. Februar starten mit dem „Cyber Security Advisor (IHK)“ über rund 100 Lehrgangsstunden (Live Online-Training und Selbstlernstudium) und dem „Cloud Business Expert (IHK)“ über gut 75 Stunden gleich zwei Lehrgänge.
Am 28. Februar folgt dann der Kurs „Digitaler Innovations- und Produktmanager (IHK)“ mit rund 90 Lehrgangsstunden.
Text: mrk
Bild: Screenshot – bearbeitet: Patrick Merck
Weitere Infos und Anmeldung bei Ulrike Fröhlich, Leiterin Weiterbildung
Mail: ulrike.froehlich@konstanz.ihk.de
Telefon: 07622 3907-231