Im Rahmen der Außenwirtschaftsförderung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) besuchten 13 Führungskräfte aus Usbekistan im November vergangenen Jahres Unternehmen in der Region Freiburg. Über die Anbahnung individueller Geschäftskontakte hinaus, verfolgt das Programm das Ziel, Managementkompetenzen der Teilnehmer zu erweitern, neue Impulse für die eigene Unternehmensführung zu vermitteln und so die Kooperationsfähigkeit mit deutschen Unternehmen auszubauen. Zentraler Bestandteil des Programms ist vor diesem Hintergrund der Besuch deutscher Unternehmen.
So zeigte das Schwanauer Unternehmen Herrenknecht AG als international tätiger Hersteller von Tunnelvortriebsmaschinen eindrücklich auf, welchen Stellenwert die berufliche Aus- und Weiterbildung für die Wettbewerbsfähigkeit des eigenen Unternehmens hat und wie das Aus- und Weiterbildungssystem im Unternehmen verankert ist.
Duale Ausbildung als Vorbild
Insbesondere das deutsche duale System der Berufsausbildung und die Umsetzung bei der Herrenknecht AG beeindruckte die Teilnehmenden aus Usbekistan. Ein vergleichbares System existiert dort derzeit nicht und die Qualifikation von Mitarbeitern stellt für die Führungskräfte aus Usbekistan eine zentrale Herausforderung dar.
Für Jahongir Yuldoshov, Eigentümer eines Unternehmens zur Herstellung von Kartonageverpackungen, eröffnete sich durch den Besuchstermin eine neue Perspektive. Die Umsetzung von Maßnahmen zur Mitarbeiterqualifizierung in Anlehnung an die in Deutschland gesehenen Prozesse gehören für ihn zu den drei wichtigsten Vorhaben nach Rückkehr in sein Heimatunternehmen.
Auch die Herrenknecht AG, die unter anderem bereits eine Tunnelvortriebsmaschine für den Bau der U-Bahn in der usbekischen Hauptstadt Taschkent lieferte, zeigte sich sehr zufrieden mit dem Austausch mit den Unternehmen aus Usbekistan. „Für uns als weltweit tätiges Unternehmen spielt der internationale Austausch eine große Rolle. Auch über unmittelbare Geschäftskontakte hinaus sind wir überzeugt, dass gegenseitiges voneinander Lernen Entwicklungs- und Marktchancen für alle Beteiligten bietet. Dass wir Verständnis für die Relevanz beruflicher Bildung wecken und Orientierung für die Umsetzung von Qualifizierungsmaßnahmen geben konnten, freut uns natürlich sehr“, so Ekaterina Krivtseva, Recruiterin bei der Herrenknecht AG.
Langfristige Partnerschaften angestrebt
Das neunmonatige „Partnering in Business with Germany“-Programm bietet den teilnehmenden Führungskräften die Möglichkeit, den deutschen Markt kennenzulernen, Geschäftsbeziehungen zu deutschen Unternehmen aufzubauen und langfristige Partnerschaften zu entwickeln.
Die IHK-Exportakademie mit Sitz in Stuttgart setzt das Programm im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH um. Gemeinsam mit der IHK Südlicher Oberrhein entwickelte sie das Programm für den zweiwöchigen Aufenthalt in der Region, der wichtige unternehmerische Kompetenzen vermittelte und den Aufbau von Geschäftskontakten ermöglichte. Neben spezifischen Trainingseinheiten und individuellen Geschäftskontakten erhielten die Teilnehmer Einblicke in die unternehmerische Praxis wie beim erfolgreichen Unternehmensbesuch bei der Herrenknecht AG in Schwanau.
IHK Exportakademie
Weitere Infos zum „Partnering in Business with Germany“-Programm unter partnering-in-business.de, bei der IHK Exportakademie unter www.ihk-exportakademie.de
oder bei
Frédéric Carrière, Referent Auslandsmärkte und Zoll bei der IHK Südlicher Oberrhein, Telefon: 07821 2703-650 Mail: frederic.carriere@freiburg.ihk.de