Seit mehr als zehn Jahren engagieren sich Schulen, Arbeitgeber und verschiedene Institutionen aus der Region Rottweil im „Campus Schule-Wirtschaft“. 2020 hat das zur gemeinnützigen Genossenschaft umfirmierte Netzwerk im Rottweiler Neckartal die „Experimentierwelten“ eröffnet. In dieser Science-Ausstellung zum Anfassen und Ausprobieren können Schüler, Lehrer und Eltern spielerisch naturwissenschaftliche Phänomene und so vielleicht auch eine Neigung zu den Naturwissenschaften entdecken. Die Akteure rund um Geschäftsführerin Christine Schellhorn freuen sich darüber, Besucher wieder willkommen heißen zu dürfen.
Die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg war von Anfang an Partner in diesem engagierten Netzwerk. Im März 2021 hat das IHK-Präsidium beschlossen, für die nächsten fünf Jahre je 7.500 Euro jährlich der Genossenschaft zuzuwenden, um den Betrieb der Experimentierwelten aufrechtzuerhalten. Vizepräsidentin Bettina Schuler-Kargoll brachte bei ihrem Besuch im Neckartal die enge Verbundenheit von Campus Schule-Wirtschaft und IHK zum Ausdruck. „Berufsorientierung und die Zusammenarbeit von Schulen mit Unternehmen sind wichtige Säulen für die IHK, deswegen unterstützen wir dieses Engagement sehr gern“, sagte Schuler-Kargoll.
Geschäftsführerin Christine Schellhorn berichtete von den Zukunftsplänen. Über den „Experimentierwelten“ sollen „Arbeitswelten“ entstehen. Den Machern schwebt eine gemischt virtuelle und analoge Ausstellung vor. Damit will der Campus Schule-Wirtschaft nicht nur Arbeitswelten aufzeigen, sondern auch die notwendigen Kompetenzen der zukünftigen Nachwuchskräfte stärken. Die virtuellen Räume sollen deshalb auch das Angebot in den Schulen außerschulisch ergänzen. Schüler und Auszubildende können dabei auf neue Art lernen. Die Entwicklung zusätzlicher Angebote erfolgt in enger Abstimmung mit den regionalen Schulen im Netzwerk. Alle Angebote werden mit den Lehrkräften und Ausbildungsleitern gemeinsam entwickelt.
Eine Projektgruppe aus Lehrern, Ausbildungsleitern, Studenten und Schülern bringt sich für die neuartige Ausstellung ein. „An den Beruflichen Schulen Oberndorf-Sulz steht die schulische, berufliche Bildung im Vordergrund. Wir begleiten die Jugendlichen beim Übergang von den allgemeinbildenden Schulen in den Beruf. Hierfür ist es hilfreich, sich regelmäßig mit den anderen Netzwerkmitgliedern vom Campus Schule-Wirtschaft auszutauschen und neue, innovative Projekte anzustoßen und umzusetzen. Das neueste Projekt der Virtuellen Arbeitswelten ist meiner Meinung nach absolut zukunftsweisend“, sagt Frank Berger, Aufsichtsrat Campus Schule-Wirtschaft und stellvertretender Schulleiter der Beruflichen Schulen Oberndorf-Sulz.
Auch Heiko Maier von der Rottweiler Firma Mawa-Solutions bringt sich in der Projektgruppe ein. Für ihn steht fest: „Je früher wir die Jugend an die Arbeitswelt heranführen, desto einfacher fällt später die Berufswahl. Dazu trage ich gerne meinen möglichen Teil in einem solch hochkarätig besetzten Team bei.“ Andreas Bitzer, Gesamtausbildungsleiter von Kern-Liebers in Sulgen ist vom Erfolg des Projekts überzeugt. Er betont vor allem die menschliche Komponente des Netzwerks: „Entscheidend bleibt der Mensch, er entwickelt und produziert Produkte, vertreibt und konsumiert sie. Deshalb ist in jedem Projekt bei Campus Schule-Wirtschaft der Mensch im Mittelpunkt. Aus diesem Blickwinkel heraus entwickeln wir unsere erfolgreichen Projekte. Am Ende müssen die Vorhaben dem Menschen dienen und nicht umgekehrt“. Dafür stehen auch alle Teammitglieder, denn sie sind vom Ergebnis selbst direkt betroffen.
Text: MK
Bilder: Christine Schellhorn/Bild: Stefanie Siegmeier
Bildbeschreibungen:
Oben: Die Projektgruppe des Campus Schule-Wirtschaft plant die „Virtuellen Arbeitswelten“ – hier beim Treffen in den Beruflichen Schulen Oberndorf-Sulz.
Unten: Im Obergeschoss der Experimentierwelten wird die Erweiterung geplant. Mit dabei (von links) IHK-Vizepräsidentin Bettina Schuler-Kargoll, Christine Schellhorn, geschäftsführende Vorsitzende von Campus Schule-Wirtschaft, und Miriam Kammerer, Bildungsreferentin der IHK und Vorstandsmitglied.