Eine breite Front von Verbänden, Institutionen und Unternehmen aus Stadt und Region hat sich für den geplanten Freiburger Stadtteil Dietenbach ausgesprochen. Zu einer gemeinsamen Pressekonferenz Ende Januar luden Vertreter der Handwerks- sowie der Industrie- und Handelskammer, der Agentur für Arbeit, des Caritasverbands, des Dehoga, des Gewerkschaftsbunds, des Diakonischen Werks, der FWTM, der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, des Handelsverbands Südbaden, des Haufe-Verlags, des Studierendenwerks, der Universitätsklinik, der Wirtschaftsförderung der Region Freiburg sowie des Wirtschaftsverbands Industrieller Unternehmen Baden. Sie riefen dabei die Bürger der Stadt Freiburg dazu auf, die Frage „Soll das Dietenbach-Gebiet unbebaut bleiben?“ beim Bürgerentscheid am 24. Februar mit „Nein“ zu beantworten und damit den Bau des neuen Stadtteils zu ermöglichen.
Die aktuelle Wohnungsnot verdränge Familien und Fachkräfte mit kleinen und mittlerem Einkommen aus der Stadt, hieß es zur Begründung. Freiburg dürfe nicht zu einer Stadt werden, in der nur noch gutverdienende Menschen wohnen. Im neuen Stadtteil sollen unter anderem 50 Prozent geförderte Mietwohnungen realisiert werden. Die Schaffung von Wohnraum auf dem Dietenbach-Areal nördlich des Stadtteils Rieselfeld sei zudem für die weitere gute wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Freiburg, zu der die Stadtteile Vauban und Rieselfeld in jüngster Vergangenheit beigetragen haben, unerlässlich. Mit der Steigerung der Erwerbstätigen um 26,4 Prozent in den Jahren 2000 bis 2017 liegt Freiburg deutschlandweit ganz vorne. Diese Erwerbstätigen brauchen Wohnungen. Für einen Dienstleistungs- und Gesundheitsstandort wie Freiburg und dessen Fachkräfte sei es wichtig, dass diese ein ausreichendes und preisgünstiges Wohnraumangebot vorfinden, betonten die Vertreter aus Wirtschaft und Gesellschaft.
„Freiburg braucht Dietenbach, um ein attraktiver Wirtschaftsstandort zu bleiben“, sagte IHK-Präsident Steffen Auer. „Mit dem neuen Stadtteil kann zusätzlicher und bezahlbarer Wohnraum für die Erwerbstätigen der ansässigen Unternehmen geschaffen werden. Zugleich muss die Stadt mit der Realisierung von Dietenbach den Druck von bestehenden und potenziellen Gewerbeflächen nehmen. Diese dürfen nicht weiter in Wohnbauflächen umgewandelt werden.“ Philipp Frese, Präsident des Handelsverbands Südbaden, verdeutlichte: „Wer hier arbeitet, sollte auch hier wohnen können. Das geht nur mit neuen Flächen.“
ine