Um die vielen kleinen und mittelständischen Zulieferer-Unternehmen in der Region bei der Transformation zu unterstützen, fördert der Bund das von der IHK angeführte Automotive-Projekt „AuToS SW-BW“ mit knapp drei Millionen Euro. Gestartet wird das Projekt am 4. Mai in Donaueschingen.
Elektrifizierung, Automatisierung, Vernetzung – die Automobilbranche befindet sich im größten Strukturwandel, den es je gab. Für kleinere und mittlere Komponenten- und Teilelieferanten in der Region ist das eine riesige Herausforderung. Schließlich verfügen sie, anders als große Automobilhersteller, über keine oder lediglich eine kleine Forschungs- und Entwicklungsabteilung. Hier setzt das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderte Projekt Automotive Transformation Strategy für Südwest-Baden-Württemberg (AuToS SW-BW) an, das aus insgesamt fünf Projektpartnern besteht.
Ziel ist der Aufbau eines Automotive-Netzwerks, das einen besseren Austausch und Wissenstransfer ermöglicht, die Entwicklungs- und Forschungsmöglichkeiten von Unternehmen fördert und Qualifizierungsmaßnahmen für Beschäftigte aufbaut.
Am Donnerstag, 4. Mai, laden die IHK und ihre Projektpartner – das Institut für Automobilwirtschaft (IfA), die Hahn-Schickard-Gesellschaft (HSG) für angewandte Forschung e.V., das Innovations- und Forschungs-Centrum (IFC) der Hochschule Furtwangen sowie die Berufliche Bildungsstätte Tuttlingen GmbH (BBT) – zur kostenfreien Kick-Off-Veranstaltung um 9 Uhr in die Donauhalle in Donaueschingen ein.
IHK-Projektleiter Martin Schmidt freut sich auf den Start: „Die Automobilwirtschaft befindet sich mitten in der Transformation. Gemeinsam mit unseren Projektpartnern wollen wir die Region zu einem zukunftsfähigen Automobil- und Technologiestandort weiterentwickeln. Dank der Förderung erhalten die vielen kleinen und mittelständischen Automobilzulieferer in den nächsten zweieinhalb Jahren Angebote und Strukturen, um die Transformation aktiv zu gestalten“, so Schmidt.
„Die Kick-Off-Veranstaltung bietet die einzigartige Möglichkeit, sich mit den Projektpartnern und Unternehmen verschiedenster Wertschöpfungsstufen zu vernetzen“, erläutert Benedikt Maier, Professor und Mitglied der Leitung des Instituts für Automobilwirtschaft (IfA). Simon Herrlich, Leiter des Bereichs Business Intelligence bei der Hahn-Schickard-Gesellschaft (HSG) stimmt zu: „Schon der Autobauer Henry Ford wusste: ‚Zusammenkommen ist ein Beginn, Zusammenbleiben ein Fortschritt, Zusammenarbeit ein Erfolg.‘ Bei dem Kick-Off-Event werden wir den Grundstein für eine gute Zusammenarbeit beim Projekt AuToS legen.“
AuToS SW-BW
Weitere Informationen zu AuToS werden sukzessive auf der sich im Aufbau befindenden Projekt-Homepage unter www.autos-swbw.de zur Verfügung gestellt. Anmeldung zur Kick-Off-Veranstaltung auf www.veranstaltungen-ihk-sbh.de/autos_kickoff.
Auch Frank Allmendinger, stellvertretender Wissenschaftlicher Direktor am Innovations- und Forschungs-Centrum Tuttlingen der Hochschule Furtwangen (IFC), erwartet viel neuen Input für die regionale Automobilindustrie: „Führende überregionale Experten werden Perspektiven der Transformationen im Kontext der Energie- und Verkehrswende aufzeigen. Das Projekt AuToS wird dabei unterstützen, Wertschöpfung und Industriearbeitsplätze in der Region zu erhalten“, so der HFU-Professor.
Region Schwarzwald-Baar-Heuberg zählt zu den Top-100-Automobilregionen
Rund 25.400 Menschen arbeiten in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg in der Automobilbranche, die etwa 9,8 Prozent der Bruttowertschöpfung erwirtschaftet. Damit gehört die Region deutschlandweit zu den Top-100-Automobilregionen – und hat das Potenzial, weitere Zukunftsgeschäftsfelder zu erschließen, die ebenfalls in dem Projekt AuToS identifiziert werden sollen.
Die Projektleitung hat die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg, die den Aufbau eines Automotive-Netzwerks übernimmt, einen digitalen Zulieferer-Atlas erstellt und den Wissenstransfer verbessert. Das Institut für Automobilwirtschaft (IfA) erarbeitet eine Zukunftsstrategie inklusive eines für kleinere und mittlere Zulieferer anwendbaren Strategiebaukastens. „Ziel ist es, den zahlreichen Automotive-Unternehmen in der Region sowohl Pfade aufzuzeigen als auch die richtigen Methoden an die Hand zu geben“, erklärt IfA-Institutsleiter Benedikt Maier. Das Projekt AuToS werde daher einen wichtigen Beitrag leisten, um Beschäftigung und Wohlstand in der Region abzusichern.
Forschung und Entwicklung stärken
Ob Smart Automotive, Sensorik oder Wasserstofftechnologie – die Hahn-Schickard-Gesellschaft (HSG) für angewandte Forschung e.V. und das Innovations- und Forschungs- Centrum (IFC) der Hochschule Furtwangen fördern die Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten der Unternehmen. „Wir freuen uns sehr, mit unserer Expertise insbesondere in den Bereichen Mikrosystemtechnik und Informationstechnik gezielt zum Erfolg des Projekts beizutragen“, erläutert Simon Herrlich.
In drei kleineren Projekten werde sein Team bedarfsgerecht Best-Practice-Lösungen zu den Fragestellungen des Netzwerks erarbeiten. „Unser Teilprojekt ist der Transfer der Wasserstofftechnologie in die Unternehmen hinein. Wir erarbeiten Weiterbildungsformate und wollen Forschungs- und Entwicklungsprojekte mit Unternehmen initiieren“, berichtet zudem Frank Allmendinger vom IFC.
Für Qualifizierungsmaßnahmen der Mitarbeitenden in der Automobilindustrie ist die Berufliche Bildungsstätte Tuttlingen (BBT) zuständig. Unterstützt wird das gesamte Projekt von den beiden assoziierten Partnern, der Arbeitsagentur Rottweil-Villingen-Schwenningen sowie der IG Metall Villingen-Schwenningen. AuToS SW-BW bedeutet Automotive Transformation Strategy für Südwest-Baden-Württemberg. Ziele des vom Bund mit drei Millionen Euro geförderten Projekts ist die erfolgreiche Transformation der Automobilbranche in der Region und der Aufbau eines zukunftsfähigen Automobil -und Technologiestandorts.
MS
Martin Schmidt, Projektleiter AuToS
Telefon: 07721 922-207
Mail: martin.schmidt@vs.ihk.de