Applaus gibt’s trotzdem

Es ist ein besonderer Moment, wenn IHK-Präsident Steffen Auer während seiner Rede zur Ehrung der Ausbildungsabsolventen jedes Jahr das gesamte Publikum bittet, von den Sitzen aufzustehen, um kräftig für die jungen Leute zu applaudieren. Und weil das 2020 nicht möglich ist, gibt es den Applaus eben per Karte.

Mit einem neuen Konzept wollte die IHK Südlicher Oberrhein die Ausbildungsabsolventen in diesem Herbst feiern. Eine große Party im Europa-Park in Rust war geplant, für Nord- und Südbezirk der Kammer gemeinsam. Doch musste auch diese Veranstaltung wie so vieles andere in diesem Jahr ausfallen.

Auf den Applaus müssen die Nun-nicht-mehr-Azubis trotzdem nicht verzichten. Der kommt mit der Glückwunschkarte per Post. Und auch die lobenden Worte des IHK-Präsidenten sowie von Hauptgeschäftsführer Dieter Salomon stecken in der Karte. Per QR-Code gelangen die Absolventen zur Grußbotschaft der beiden.

Gerade Corona habe den Unternehmen gezeigt, dass man sich immer wieder neu erfinden müsse. „Und da brauchen wir genau Sie als die Fachkräfte der Zukunft. Bringen Sie uns in unseren Firmen voran“, fordert Auer den Nachwuchs auf. Salomon ergänzt: „Lassen Sie sich von Corona nicht täuschen! Jetzt geht’s für Sie richtig los.“ Dazu gibt er noch einen Tipp: „Verhandeln Sie hart, wenn es um Ihr Gehalt geht. Ihr Marktwert liegt höher, als Sie vermuten.“

Für die 169 Einserkandidaten sowie die 90 Kammerbesten, also die besten Absolventen eines Ausbildungsberufs im gesamten Kammerbezirk, kommt die Karte mit Applaus und Rede in einer großen Box, darin eine kleine Überraschung für die besondere Leistung. Auch die drei Bundes- und die 15 Landesbesten aus dem IHK-Bezirk (siehe auch Seite 50/51) dürfen sich noch über einen besonderen Gruß freuen, den sie zusammen mit ihrer Urkunde erhalten.

Mehr als 4.000 junge Menschen haben in diesem Jahr wieder am südlichen Oberrhein ihre Ausbildung in einem der rund 200 IHK-Berufe erfolgreich abgeschlossen. „Damit stärken sie nicht nur die Region, sondern legen gleichzeitig auch den Grundstein für die eigene Berufskarriere“, freut sich Simon Kaiser, Leiter des IHK-Geschäftsbereichs Aus- und Weiterbildung, über die große Zahl der Absolventen. „Natürlich war es ein Abschluss unter besonderen Umständen. Allein die Tatsache, dass die schriftlichen Prüfungen teilweise in der riesengroßen Freiburger Messehalle stattgefunden haben, war schon außergewöhnlich.“ Und gerade weil die jungen Frauen und Männer es unter diesen Bedingungen geschafft haben, könnten sie besonders stolz auf sich sein. Kaiser: „Auch deshalb war für uns klar, dass wir den Absolventen 2020 in irgendeiner Weise eine Freude machen wollen, wenn wir schon kein gemeinsames Fest feiern können.“

naz