Zwei Berufsleben für die duale Ausbildung: Peter Hornung aus Oberndorf und Gotthard Rebholz aus Dornhan blicken auf jeweils 45 Jahre als Prüfer bei der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg zurück. „Das ist eine herausragende Leistung“, würdigt IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Albiez das ganz außergewöhnliche Engagement des Duos.
Zwei Berufsleben für die duale Ausbildung: Peter Hornung aus Oberndorf und Gotthard Rebholz aus Dornhan blicken auf jeweils 45 Jahre als Prüfer bei der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg zurück. „Das ist eine herausragende Leistung“, würdigt IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Albiez das ganz außergewöhnliche Engagement des Duos.
Hart, aber fair
Als Prüfer sei er „hart, aber fair“ gewesen, beschreibt sich Rebholz, und Hornung ergänzt: „Man verschenkt die Prüfung nicht, aber man hofft natürlich, dass alle bestehen und ihr Können, das wir vermittelt haben, abrufen.“ Etwa 1.100 Auszubildende hat Rebholz in 45 Jahren geprüft, durchgefallen seien genau drei, denen es an hinreichendem Engagement gefehlt hat. Insgesamt eine eindrucksvolle Bilanz die zeigt, wie viel Enthusiasmus in die Aufgabe gesteckt worden ist: „Die guten Auszubildenden gehen ihren Weg, man muss sich um die schwächeren kümmern“, lautete der Ansatz, und am besten sei es immer gewesen, wenn die guten Schüler die weniger guten mitgezogen haben. Als Ausbilder habe man somit auch einen Erziehungsauftrag, denn bei einer heterogenen Gruppe von 15 Leuten hilft nur soziales Verhalten aller weiter, um gemeinsam Erfolg zu haben, befinden Rebholz und Hornung.
45 Jahre sind angesichts des immensen technologischen Wandelns beruflich betrachtet eine Ewigkeit, doch auch gesellschaftlich hat sich viel getan: „Heute sind die Jugendlichen wesentlich selbstbewusster“, stellen die Ausbilder fest. Elternabende seien früher als Pflichttermine verstanden worden, wovon heute keine Rede mehr sein könne. Andere Dinge wiederholen sich, etwa die Ausbildungsbemühungen für Menschen mit Migrationshintergrund.
Besonders erfüllende Aufgabe
Rebholz und Hornung haben während des Balkankrieges Geflüchtete aus dem ehemaligen Jugoslawien ausgebildet und geprüft. Es gab auch mal einen Kurs mit Auszubildenden aus dem Sudan. Die Deutschkenntnisse waren überschaubar, weswegen man vor die eigentliche Ausbildung immer Sprachkurse geschoben habe. Und auch die Umschüler in den jeweiligen Programmen sind noch in wacher Erinnerung – ebenso die hörgeschädigten Auszubildenden aus Heiligenbronn – eine besondere Herausforderung, aber auch eine besonders erfüllende Aufgabe, wie sich Hornung erinnert.
„Wir helfen noch gerne aus, weil der Kontakt zur IHK so gut ist“, meint das Duo, obschon jüngere Prüfer nun mehr und mehr nachrücken sollten. Und Spaß mache es auch, vor allem wenn sich ehemalige Auszubildende an die Prüfer erinnern: „Da tippt einem dann im Supermarkt einer auf die Schulter und berichtet, wie es nach der Prüfung gelaufen ist“. Das Spektrum der Ehemaligen sei weit gefächert: Einige haben es bis zum Geschäftsführer gebracht, andere wechseln in andere Branchen, in einem Fall wurde ein Auszubildender Rektor einer Realschule: Aus den allermeisten Prüflingen sei etwas geworden, wissen Rebholz und Hornung, „denn eine Ausbildung, die behält immer ihren Wert – fachlich und menschlich“.
spr
Bild: Stefan Preuß
Martina Furtwängler, Fachbereich Berufliche Ausbildung
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