Freiburg. „Wir wollen mit unseren Reisen einen Beitrag zur sinnvollen Entwicklung eines Projektes, einer Region oder eines Landes leisten“, sagt Gerd Deininger. „Das war unser Ursprung. Und das versuchen wir immer noch zu verwirklichen.“ Vor 25 Jahren hat Deininger den Veranstalter Aventoura gegründet, der auf nachhaltige Individual- und Gruppenreisen vor allem nach Kuba und Costa Rica, aber auch in andere mittel- und südamerikanische Länder spezialisiert ist. Die Coronapandemie hat das Jubiläums- zu einem Krisenjahr für das Unternehmen gemacht: Mitte März, mit Beginn des Lockdowns, brach das Geschäft auf null ein. Zudem mussten Deininger und seine Mitarbeiter bereits gebuchte Reisen stornieren und rückabwickeln. Auch jetzt finden noch keine Reisen nach Mittel- und Südamerika statt. „Der klassische Tourismus ist nach wie vor nahezu lahmgelegt“, sagte Deininger Mitte November. Seit wenigen Tagen gebe es die ersten kleinen Buchungen, vor allem für Mietwagen auf Kuba von Kubanern oder von Deutschen mit persönlichen Verbindungen dorthin.
Gerd Deininger rechnet für 2020 mit einem Umsatzrückgang von 77 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, als die Aventoura GmbH zwölf Millionen Euro erwirtschaftete. Zurzeit beschäftigt er in Freiburg 18 Mitarbeiter, vier weniger als im Frühjahr. Dazu kommen rund 15 Beschäftigte auf Kuba. Das beste Jahr der Firmengeschichte war 2016, als Aventoura 18 Millionen Euro umsetzte und in Freiburg 25 Mitarbeiter beschäftigte. Der Klassiker, die Rundreise „Cuba real“, fand damals 50 Mal statt. Dieses Jahr – coronabedingt – waren es gerade einmal vier Mal. Gerd Deininger hofft, dass es 2021 wieder aufwärts geht. Seinen Kunden, so betont er, könne er guten Gewissens Reisen nach Kuba empfehlen. Zusammen mit rund 150 Mitarbeitern von Reisebüros und -veranstaltern flog er Ende Oktober auf die Karibikinsel, um sich von den Hygiene- und Sicherheitskonzepten vor Ort zu überzeugen – mit Maske und Desinfektionsmittel. „Ich jedenfalls konnte die vielen schönen Seiten, die Kuba zu bieten hat, auch unter diesen Umständen genießen“, berichtet er.
mae