„Gründungsinteresse auf historischem Tief“ – so übertitelt die DIHK ihren aktuellen „Report Unternehmensgründung 2023“, für den die 79 IHKs Rückmeldung zu ihren Gründungsgesprächen geben. Tatsächlich fragten im Jahr 2022 knapp 155.000 Menschen bei den IHKs Infos und Beratungen zur unternehmerischen Selbstständigkeit nach. „Nur“ muss man sagen, denn mit diesem Wert erreicht das Beratungsinteresse ein Rekordtief in der 20-jährigen Erhebungsgeschichte. Verglichen mit dem Vorkrisenjahr 2019 brach die Zahl der Gründungsgespräche um 42 Prozent ein.
Die Autoren der Studie erklären den Rückgang zum einen mit dem demografischen Wandel, zum anderen mit dem exzellenten Arbeitsmarkt für Angestellte und der schwierigen Wirtschaftslage, die viele Gründungswillige möglicherweise ertsmal abhielt.
Einen Silberstreif am Horizont meldet derweil der Startup-Verband in seinem Gründungsreport für das erste Halbjahr 2023. Im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2022 sei die Start-up-Gründungsaktivität in Deutschland nun in den ersten sechs Monaten um 16 Prozent gestiegen. Mit knapp 1.300 Neugründungen bewege man sich jedoch weiter auf vergleichsweise niedrigem Niveau.
Gute Nachrichten gibt es dagegen vom hiesigen Gründernachwuchs: Im Juli wurden die „Start-up BW Young Talents“ vom Landeswirtschaftsministerium gekürt, ein Geschäftsideenwettbewerb, zu dem rund 2.000 Schüler angetreten waren. Drei der zwölf Finalteams stammten aus der Region, eines ging schließlich als Gesamtsieger des Wettbewerbs ins Ziel: Das Schülerteam „WAS“ von der Heimschule Lender in Sasbach überzeugte die Jury mit seiner Geschäftsidee von beheizbarer Periodenunterwäsche.
Text: uh
Bild: Adobe Stock – Yakobchuk Olena