Freiburg. Die Waldorfschule im Freiburger Rieselfeld war 1996 das erste Projekt, es folgten viele weitere Schulgebäude, Kitas, Seniorenwohnungen und Theater. Die Immo Consult Freiburg GmbH ist auf Sozialimmobilien in privater Trägerschaft spezialisiert. „Wir sind Bauherren auf Zeit“, sagt Firmenchef Wilfried Rahe. „Wir helfen beim Bauen – von der Konzeption bis zur Schlussabrechnung.“ Der Grund für die Gründung vor 25 Jahren war, dass eine Stiftung, die den Waldorf-Bau bezuschusste, eine professionelle Umsetzung zur Bedingung machte. Rahe, Diplom-Kaufmann und ehemaliger Geschäftsführer einer bundesweit tätigen Siedlungsgesellschaft, hatte viel Erfahrung im Bauträgergeschäft, vor allem im gemeinnützigen Bereich. Deshalb bat ihn der damalige Freiburger Baubürgermeister, das Projekt zu betreuen.
Rahe kennt die Vergaberichtlinien aller Bundesländer. Und er kennt seine Kunden, vor allem private Bildungsträger. Das sind meist Vereine, die sich selbst organisieren und mit ihrem operativen Geschäft mehr als ausgelastet sind. Eine Expansion samt der komplexen Planung eines Neubaus überfordert sie. „Wir sorgen zunächst dafür, dass die Bauherrschaft weiß, was sie will. Dann helfen wir, ein Grundstück zu finden und kümmern uns schließlich um die Finanzierung“, erläutert Rahe. Es sei ein Spagat, zugleich das optimale Schulinteresse und das Optimum an Finanzierungszuschüssen zu erreichen. Auf diesem Gebiet ist Immo Consult mittlerweile absoluter Spezialist. Das Unternehmen realisiert jährlich 14 bis 15 Projekte, wobei jedes von der Planung bis zum Nachlauf durchschnittlich etwa drei Jahre dauert. Immo Consult beschäftigt elf Mitarbeiter in Freiburg und zwei an seinem Kölner Standort. Rahe weiß von nur einem ähnlichen Unternehmen in Berlin. Denn das große Geschäft mache man in diesem Segment nicht. Immo Consult habe keine Expansionspläne, man sei mit einer schwarzen Null zufrieden. „Es braucht Altruismus“, sagt Rahe. Das ist ein Grund, warum der heute 78-Jährige nach wie vor aktiv ist. „Ich bin der Gesellschaft etwas schuldig“, sagt er. Um einen Nachfolger ist ihm dennoch nicht bange. „Der wird kommen.“
kat