Todtnau. „Achtung! Rationalisierung! Kennen Sie schon die Rekordleistungen meiner Automaten?“ Mit diesem Slogan warb Gottlieb Ebser im Jahr 1928 in einer Anzeige für seine automatischen Bohr- und Stanzmaschinen. Acht Jahre früher, 1920, hatte der Unternehmer seine Fabrik in Todtnau gegründet und zählte damit zu den Pionieren der Bürstenmaschinenbauer in der Schwarzwaldgemeinde. Auf den Maschinen wurden damals Haushaltsbürsten, also Besen, Handfeger, Schrubber, Schuhputz- und Kleiderbürsten, hergestellt. „Die Bürstenkörper waren damals aus Holz und wurden vorgebohrt in der Stopfmaschine beborstet. Später kamen dann Bohr- und Stopfmaschinen hinzu, welche dann die Bürstenkörper gebohrt und gestopft haben“, sagt der heutige Geschäftsführer und ehemalige Ebser-Azubi Thomas Schmidt, der seit Juli 2008 das Unternehmen Ebser Mechanical Engineering mit zwölf Mitarbeiten (inklusive zwei Azubis) führt. In den Jahrzehnten zuvor wurde das Unternehmen von Gottlieb Ebser (bis 1961) und dessen Sohn Willi Ebser (bis 1994) und zuletzt von dessen Sohn Werner Ebser geleitet und geprägt, der 1971 in die Firma einstieg und sie bis 2008 führte. Bis zu 48 Mitarbeiter waren zu Spitzenzeiten beschäftigt. So, wie es typisch für die Branche ist, wurden die Bürstenmaschinen im Laufe der Jahre spezieller. In den 1950er-Jahren beispielsweise produzierte Ebser auch Maschinen für Bohner- und Haarbürsten. Auch heute noch stellen die Todtnauer Bohr- und Stopfmaschinen für Haushaltsbürsten wie Besen, Handfeger, Spül- und WC-Bürsten her, ebenso Maschinen für Haar- und andere Kosmetikbürsten sowie für Walzen- und Tellerbürsten für Straßenkehrmaschinen und andere technische Bürsten. Dazu kommen Abscher- und Ausputzmaschinen sowie Präge- und Etikettiermaschinen. Im Laufe der 100-jährigen Geschichte wurden bei Ebser rund 2.000 Maschinen produziert und weltweit vertrieben. Für diejenigen aus den vergangenen 30 Jahren hat Ebser nach wie vor Ersatzteile und repariert sie auch bei Bedarf.
mae