Die in der ersten Septemberhälfte stattgefundene Straßburger „Foire Européenne“ (Europamesse) war die erste Mehrbranchen-Publikumsmesse in Frankreich nach der dortigen Lockerung des Lockdowns. Dabei wurden bei diesem Testfall die üblichen Corona-Hygiene- und Sicherheitsvorschriften streng befolgt. Anstelle von sonst 500 waren nur noch rund 300 Aussteller vorwiegend aus der nahen Region vertreten, und das Ausstellungsspektrum war auf die drei Bereiche Bauen/Wohnen, Shopping und Gastronomie reduziert. Es durften bis zu maximal 5.000 Personen zeitgleich auf dem Messegelände anwesend sein. Die letztlich tatsächliche Besucherzahl an den elf Messetagen wurde von der Messeleitung nicht veröffentlicht. Laut Medienberichten dürfte sich jedoch im Vergleich zu den letztjährigen 164.000 Besuchern ein auch über die coronabedingten Begrenzungen hinausgehender deutlicher Einbruch ergeben haben.
In der Regel ist die Europamesse der größte Umsatzträger der Straßburger Messe- und Kongressgesellschaft Strasbourg Evénements. 2019 trug sie mit 3,3 Millionen Euro zu über 18 Prozent des Gesamtumsatzes der Gesellschaft von 18,1 Millionen Euro bei. Insgesamt verzeichneten 2019 neun Eigenmessen und 28 Gastmessen über 424.400 Besucher. Kongresse, Konzerte und sonstige Events zählten weitere 186.180 Teilnehmer beziehungsweise Besucher. Die Gesellschaft beschäftigte Ende des Jahres 111 Festangestellte. Die durch die Messe- und Kongressaktivitäten 2019 generierte Umwegrentabilität zugunsten von Gastronomie, Hotels und Handel in Straßburg und Umgebung wird auf 143 Millionen Euro geschätzt. Das entstehende neue Messegelände mit 26.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche in festen Hallen, 32.000 Quadratmeter Freigelände und direkter Verbindung zum benachbarten Kongresszentrum soll bis 2022/2023 fertiggestellt werden.
Text: epm
Bild: Nicolas Roses