Den versierten Umgang mit Sicherheitstechnik und Schließanlagen hat Thomas Wehrle von der Pike auf gelernt. Nach zehn Jahren bei einem Baubeschlagshandel in Freiburg, bei dem er auch seine Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann absolvierte, folgte eine Dekade bei der Industrievertretung der Firma Dom Sicherheitstechnik in Baden-Württemberg, einem Hersteller von Schließanlagen und elektronischer Zutrittskontrolle. Dort arbeitete er im Vertrieb, später als Prokurist. „Das Gesamtpaket hat dort für mich gepasst.“ Und doch wuchs der Wunsch nach Selbstständigkeit; der Möglichkeit, eigenverantwortlich unternehmerische Entscheidungen zu treffen. Schließlich wagt Wehrle im Januar 2021 den Schritt, mietet Büroräume an und nimmt ein kleines Gründerdarlehen auf. „Mehr für die Sicherheit, angefasst habe ich das bislang nicht“, sagt der 40-jährige Neu-Unternehmer aus Waldkirch. Sein größtes Geschäftsrisiko: „Beim Kundenstamm bin ich im Grunde bei Null gestartet“. Zum Tagesgeschäft gehört deswegen: Bauschilder abfotografieren, wenn er an der Straße Neubauvorhaben sieht, Zeitungsartikel durcharbeiten und Internetrecherche. „Und dann mache ich klassisch Kaltakquise.“ Tatsächlich trägt sich das Unternehmen schon nach den ersten zwölf Monaten. Sein Schwerpunkt liegt auf dem Einbau elektronischer Zutrittskontrolle über Transpondersysteme, die per App oder Software zu bedienen sind und vorwiegend in Büro- und Verwaltungsgebäuden von Kommunen, Industrie und Gewerbe zum Einsatz kommen. Ein Wachstumsmarkt, so Wehrle, da bislang noch unflexible, verschleißanfällige, mechanische Schließanlagen überwiegen. Beratung, Aufmaß, Projektierung bis zum Einbau sowie die Inbetriebnahme, die Nachbetreuung und Wartungsvereinbarungen wuppt er bislang als Ein-Mann-Betrieb. Für das kommende Jahr will Wehrle das Geschäft verstetigen und auch einen Mitarbeiter zur Unterstützung finden.
db