Es gibt eine kritische Größe für Hotels, sagt Urs Grimm (Bild links). Sie liege zwischen 50 und 100 Zimmern. Denn damit ist das Haus zu klein, um alle Kompetenzen oder Ressourcen in Management und Backoffice unter dem gleichen Dach zu haben – und zu finanzieren, aber zu groß, um darauf verzichten zu können. Doch sie müssen auch nicht zwangsläufig im eigenen Haus vorhanden sein. Das wissen Grimm und sein Geschäftspartner Nils Betschart (Bild rechts) aus eigener Erfahrung. Sie kennen sich seit Mitte der 1990er-Jahre, da standen beide am Anfang ihrer Karriere – Grimm in der Hotellerie, Betschart in der Gastronomie. 2020 vereinten sie ihre Kompetenzen und gründeten in Lörrach die „UNISONO Hospitality Management GmbH“.
Letztlich bieten die beiden das, was große Hotelketten intern machen, als externer Dienstleister für kleine und mittlere Häuser an. „Auf die Idee ist vorher niemand gekommen“, erklärt Urs Grimm. Managementaufgaben werden zentral übernommen, das Personal in den Häusern entlastet. An 365 Tagen im Jahr, rund um die Uhr. Dabei tritt Unisono nie eigenständig gegenüber den Gästen auf, ganz gleich ob beim Buchen oder im telefonischen Service: „Wir sind so gesehen ein White-Label-Unternehmen. Der Gast wird immer das Gefühl haben, dass er mit seinem Hotel kommuniziert.“
Betschart und Grimm, beide Mitte 40, haben am Firmensitz in Lörrach und dem zweiten Standort in Hamburg ein Expertenteam aus der Hotellerie um sich geschart. Die Mitarbeiter – mittlerweile sind es 45 – sind nicht nur vom Fach, sondern kennen auch die gemanagten Hotels. „Wenn die Gäste unserer Kunden etwa beim Buchen fragen, wo die nächste Skipiste ist oder welcher Weg zum Strand führt, müssen unsere Leute im Buchungsservice vorbereitet sein“, sagt Grimm.
Fünf Module bietet Unisono Hospitality ( www.unisono-hm.com): Reservierungszentrale, telefonische Gästebetreuung und Rezeption, Distribution der Preise und Verfügbarkeiten, Content für Homepages und Social Media sowie Digitalisierung. „Unser Ziel mit Unisono Hospitality ist es, Freiräume für die Hoteliers und ihre Teams zu schaffen sowie dem Fachkräftemangel etwas entgegenzusetzen“, erläutert Nils Betschart. Und das funktioniert. Das Kundenportfolio reicht mittlerweile von Timmendorfer Strand an der Ostsee über das schweizerische Zermatt bis in die Hauptstadt Österreichs und vom kleinen Haus mit zwölf Zimmern über ein Landhotel bis zum 220-Zimmer-Haus.“
Patrick Merck