Etwas mehr als ein Jahr ist es her, dass Axel Schweizer und Michael Jobst ihre Erfahrung, ihre Kontakte und ihre berufliche Vergangenheit zusammenwarfen und in ein gemeinsames Zukunftsprojekt investierten. Mit Erfolg. Ihre „suedwest business travel GmbH”, ein Komplettserviceanbieter für Geschäftsreisen, wird mittlerweile von mehr als 300 Firmen zwischen Frankfurt und Zürich genutzt (www.suedwest-businesstravel.de).
Das Start-up ist – gefühlt – ein alter Hase. Denn Schweizer und Jobst kommen aus der Welt des Reisens, waren viele Jahre gemeinsam für ein Reisebüro aktiv. Ihr Spezialgebiet: Geschäftsreisen. Während der Coronahochphase änderte sich alles, letztlich, weil viel weniger gereist wurde. Nicht nur ihr Arbeitgeber musste aufgeben beziehungsweise Geschäftsbereiche an international agierende Agenturen abgeben. Statt persönliche Beratung zu erfahren, kommunizierten die früheren Kunden nun mit wechselnden Callcentermitarbeitern irgendwo in Europa oder mussten sich in Eigenregie durch Onlineportale arbeiten. „Der Bedarf für unsere Dienstleistung ist da“, schlussfolgerten die beiden Reiseexperten und gründeten zum 1. April 2023 die Südwest Business Travel mit Sitz in Rottweil.
Sie kontaktierten ehemalige Kollegen und stießen auf positive Resonanz. Zwölf wollten den Weg mitgehen, und schon am ersten Tag als Unternehmer waren Jobst und Schweizer nicht allein. Auch ehemalige Kunden warteten ungeduldig auf den Start. Wegen ihrer mehr als 30-jährigen Erfahrung und einer guten Vernetzung benötigten die beiden Gründer keine Unterstützung oder Fördermittel. Wichtiger waren und sind strategische und technische Partner wie die Lufthansa City Center oder die Gesellschaft für Reiseschutz, LTA, die sie früh ins Boot holten.
„Natürlich können Kunden ihre Geschäftsreisen über unser Buchungsportal selbst planen, aber es ist jederzeit möglich, eine persönliche Ansprechperson zu erreichen“, sagt Jobst. Etwa, wenn ein Flug ausfällt oder ein Auslandstermin länger dauert. Zwei Drittel der Firmen nutzen generell lieber den direkten Weg. „Wir sind da, an jedem Tag, zu jeder Uhrzeit“, bekräftigt der 61-Jährige. Das ist nicht der einzige Vorteil. Durch die enge Zusammenarbeit mit den Kunden können deren Rechnungen die jeweiligen Kostenstellen oder eine Klimabilanz für den Nachhaltigkeitsbericht enthalten. Außerdem ist durch das Hinterlegen der Reiserichtlinien schon bei der Buchung klar, welche Optionen dem Mitarbeiter bei der Geschäftsreise zustehen. „Das schützt beide Seiten vor unliebsamen Überraschungen“, sagt Jobst und bringt ihr Geschäftskonzept damit nochmal auf den Punkt: „Wir setzen auf Service.“
Patrick Merck
Bild: Michael Jobst (links) und Axel Schweizer wollen mit ihrem Südwest Business Travel viel mehr bieten als nur eine Flugbuchung.