Sie haben eine Produktionsfirma für Image- und Produkt-filme gegründet. Was unterscheidet Sie von Mitbewerbern?
Max Narr: Der größte Unterschied zu Marktbegleitern ist, dass wir sowohl in Technik als auch in Mediengestaltung stark sind.
Stefan Weber: Ich habe erst ein Ingenieursstudium abgeschlossen, Max hat technischer Produktdesigner gelernt und dann zehn Jahre in dem Beruf gearbeitet. Daher kommt unser technischer Background, von dem wir bei jedem Video profitieren.
Wie sind Sie zum Film gekommen?
Narr: Das war unser Hobby. Ich bin als Jugendlicher mit dem Mountainbike Downhill gefahren. Da ich oft verletzt war, hab’ ich häufig meine Kumpels dabei gefilmt. Ich wusste, dass Stefan viel fotografiert und eine Kamera hat, mit der man filmen kann und dachte mir, es wäre super, wenn man zwei Perspektiven hat. Also habe ich zu ihm gesagt: Lass uns was zusammen machen.
Weber: So kamen wir zum gemeinsamen Filmen.
Woher kennen Sie sich?
Weber: Wir sind in Gosheim als Nachbarn aufgewachsen und haben uns mit vier Jahren kennengelernt. Unser erstes gemeinsames Projekt war ein Baumhaus.
Narr: Durch die unterschiedliche Schulausbildung haben wir uns aber eine Weile aus den Augen verloren.
EO Film
Gründer: Max Narr (29, vorn), Stefan Weber (28)
Ort: Gosheim
Gründung: 2012
Branche: Filmproduktion
Idee: Produktion von Image- und Produktfilmen vor allem für den Maschinenbau
Wie kam es vom Hobby zur gemeinsamen Firma?
Narr: Unsere Mountainbikefilme waren im Netz und so in der Umgebung bekannt. 2012 kam die Volksbank Rottweil auf uns zu und hat gefragt, ob wir einen Film über ihre Azubis machen könnten. Das haben wir getan. Um eine Rechnung stellen zu können, mussten wir eine Firma gründen.
Wie ging es danach weiter?
Narr: Danach hat sofort der Nächste angefragt, und wir haben den ersten Imagefilm für das produzierende Gewerbe gemacht. Das hat sich rumgesprochen, und wir sind in die Industrie reingerutscht. Ich habe weiter bei Marquardt in Rietheim in der E-Bike-Entwicklung gearbeitet. Für die Drehs habe ich Urlaub genommen und Stefan hat Vorlesungen geschwänzt. Wir haben immer das Geld aus den vorherigen Aufträgen reinvestiert und sind so organisch gewachsen
Weber: 2015 haben wir angefangen uns zu professionalisieren, haben unseren Workflow organisiert und unsere Firmenräume gemietet. 2016, als ich mit dem Studium fertig war, haben wir hauptberuflich weitergemacht. Seitdem leben wir davon. Wir beschäftigen eine Auszubildende und eine 450-Euro-Kraft für die Büroarbeit.
Wie läuft es heute, und wer sind Ihre Kunden?
Narr: Es läuft gut. Seit Corona haben wir sogar mehr zu tun als sonst, weil viele Firmen ihre Onlinepräsenz ausbauen, da sie ihre Innovationen nicht auf Messen präsentieren können.
Weber: Unsere Kunden sind zu 90 Prozent Maschinenbauer zwischen Freiburg, Stuttgart und Ulm oder deren Agenturen, zum Beispiel Haas Schleifmaschinen aus Trossingen und SHL aus Göttingen. Wir haben aber auch Kunden aus dem Tourismus und der Medizintechnik.
Interview: mae