Drei Restaurants in drei Jahren zu eröffnen, ist schon eine Herausforderung. Das Ganze großteils während der Coronapandemie zu wuppen, hat für einige schlaflose Nächte gesorgt. Dennoch haben es Sukhjinder Singh (37) und seine Frau Celina (32) gewagt. Singh ist 2008 aus Indien nach Deutschland gekommen, zunächst in die Nähe von Berlin, wo er im Restaurant seines Schwagers alles gelernt hat, was im Gastronomiebetrieb wichtig ist. Seine Frau Celina – eigentlich gelernte Pharmazeutisch-Technische Assistentin – arbeitet seit 14 Jahren in den Restaurants mit. Jeder Cent wurde zur Seite gelegt und Anfang 2019 konnten sie allein aus privaten Mitteln ihr erstes indisches Lokal in Metzingen eröffnen. Nummer zwei ging im Juni 2020 in Sigmaringen, Nummer drei im Juli 2021 in Tuttlingen an den Start. Hier unterstützten die Eigentümer der Immobilie, die Tuttlinger Wohnbau GmbH, die beiden: Es mussten Wände herausgerissen, Grundrisse verschoben und neue Leitungen gelegt werden. „Die Tuttlinger Wohnbau sorgte mit ihren Kontakten zu den eingebundenen Firmen dafür, dass wir nach nur einem halben Jahr Umbau das Lokal schlüsselfertig übernehmen und eröffnen konnten“, erinnert sich Celina Singh. Mit Liefer- und Abholservice überbrückten die Singhs in allen drei Lokalen sämtliche Coronaeinschränkungen. Ihr „Alleinstellungsmerkmal“ in der Region, das Angebot indischer Spezialitäten, machte es ihrer Meinung nach etwas leichter. Den Fachkräftemangel spüren sie eher weniger, da sie überwiegend Personal aus dem Familien- und Bekanntenkreis beschäftigen. Die aktuellen Preissteigerungen sowohl im Energie- als auch im Nahrungsmittelbereich machen den Gründern schon mehr zu schaffen. Doch sie schreiben schwarze Zahlen. Gut 100 Sitzplätze auf zwei Ebenen verteilt gibt es im Tuttlinger Restaurant sowie 40 Außenplätze. Je nach Auslastung beschäftigt das Ehepaar 10 bis 15 Mitarbeiter in ihren drei Lokalen.
ak