Hannah Brown, Dominik Feiden, Marian Bolz und Mario Schäfer vom Konstanzer Start-up Organifarms GmbH haben ein großes Ziel: mit Berry, ihrem automatisierten Ernteroboter für Erdbeeren einen Beitrag zur nachhaltigen Lebensmittelversorgung von Morgen leisten. Die Idee dazu ist bei einem Hackathon in Berlin entstanden, bei dem sich drei der späteren vier Gründer kennengelernt haben. Berry ist für Gewächshäuser und die vertikale Landwirtschaft konzipiert, bei der Pflanzen nicht auf dem freien Feld, sondern in Häusern auf mehreren Stockwerken angebaut werden. „So entsteht ein großer Mehrwert auf kleiner Grundfläche und das bei geringem Einsatz von Wasser, Dünger und Pestiziden“, erklärt Hannah Brown. Allerdings: Der Mitarbeiterbedarf im Gewächshausanbau ist hoch, ebenso wie der Fachkräftemangel. Hier setzt Berry an: Der Farmroboter ist so programmiert, dass er per Bilderkennungssoftware die Qualität der Früchte kontrollieren und reife Erdbeeren selbstständig ernten kann. „Wir lösen das Personalproblem durch Automatisierungstechnik“, meint die 27-Jährige. Mit dem Prototyp haben die Gründer im Frühjahr 2020 begonnen und dessen Entwicklungskosten anfangs selbst gestemmt. Im Sommer 2021 schloss Organifarms seine erste Finanzierungsrunde mit rund 200.000 Euro aus dem Förderprogramm „Start-up BW Pre-Seed“ ab. Weitere 800.000 Euro folgten im Januar vom Bundeslandwirtschaftsministerium und der Landwirtschaftlichen Rentenbank. „Wir werden einen Teil der Summe nutzen, um Berry im Herbst auf dem deutschen und niederländischen Markt einzuführen“, sagt Hannah Brown. 2023 soll Rest-Europa folgen. Bis dahin möchte das mittlerweile achtköpfige Team weitere Funktionen entwickeln – darunter Erntevorhersagen, das Monitoring von Krankheiten und Pflanzenpflege. Zudem soll Berry künftig auch bei anderem Obst und Gemüse zum Einsatz kommen können.
ks