Wie viel wissen TikTok, Facebook, LinkedIn oder Instagram über mich? Diese Frage hat Katja Seiter und Felix Duffner schon während ihres Studiums beschäftigt. „Es ist eine ganze Menge“, weiß der 30-Jährige, nachdem beide ihre Daten damals bei verschiedenen Anbietern angefordert hatten. Aus dieser Frage entstand die Idee, eine Lern-App zur Medienkompetenz für die Schule zu entwickeln. Das Ergebnis heißt „eddilake“ – eine Wortschöpfung aus education, digital und lake als regionaler Bezug zum Bodensee –, ist längst viel mehr als eine App und seit dem Schuljahr 2023/24 erhältlich. Gedacht ist sie für Schüler, entwickelt wurde sie auch für Lehrkräfte und Schulen, um diese bei der Vermittlung von Medienkompetenz zu unterstützen. Hinter Eddilake, einer GbR, stehen Katja Seiter und Felix Duffner, beides Wirtschaftsingenieure, sowie Informatiker Julian Riegraf. Zu Hause ist Eddilake in Konstanz.
Eddilake
Gründer: Katja Seiter, Felix Duffner und Julian Riegraf
Ort: Konstanz
Gründung: 2020
Branche: Bildung
Im Netz: https://eddilake.de
Idee: eine Lern-App für Medienkompetenz
Die Entscheidung, aus der Idee ein Start-up zu entwickeln, kam Anfang 2020, berichtet Felix Duffner: „Wir haben uns ein paar Monate Zeit genommen, um uns das genau zu überlegen und zu klären, wie groß die Nachfrage nach so einer App ist.“ Sie führten dafür Interviews mit Lehrkräften, Bildungsverantwortlichen und Schulen, sicherten sich Absichtserklärungen, formulierten einen Businessplan und suchten nach Förderungen. Um die Entwicklung selbst zu gestalten, holten Seiter und Duffner den IT-Experten Riegraf dazu, und als die Förderung durch ein Exist-Gründerstipendium gesichert war, ging es als „Eddilake – Felix Duffner, Julian Riegraf, Katja Seiter GbR“ los. „Denn bis dahin hatten wir nur ein Konzept“, sagt Felix Duffner.
Seit dem Sommer 2023 ist die App offiziell erhältlich. Schulen abonnieren Team- oder Schullizenzen. Dabei ist die Anwendung Teil eines größeren Ganzen, das kontinuierlich erweitert wird. Die App eröffnet neue Lernwelten und vermittelt spielerisch, wie digitale Medien funktionieren, welche Chancen sie bieten und welche Gefahren lauern. So tauchen die Lernenden etwa in einen Whats-App-Klassenchat ein und erfahren, wie man Cybermobbing begegnet, müssen versteckte Werbung in einem simulierten Instagram-Feed erkennen oder chatten mit einem KI-Chatbot. Übungen und Begleitmaterialien sowie Auswertungswerkzeuge sind Teil des Gesamtpakets. 2023 zählte das Start-up zu den Preisträgern von Ideenstark, dem Förderprogramm für Kultur- und Kreativschaffende Baden-Württemberg.
Text: Patrick Merck
Bild: CW.Studio